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Durch Wasserwerfer erblindeter Demonstrant gg. Stuttgart21 gestorben

01.07.2023 - von diverse

1.7.2023: S 21«-Gegner Dietrich Wagner ist tot
Der »Stuttgart 21«-Gegner Dietrich Wagner ist tot. Der Ingenieur starb am Mittwoch in Stuttgart im Alter von 79 Jahren. Das habe die »Initiative Parkschützer« dem SWR bestätigt, wie der Sender am Freitag berichtete. Bei der Räumung des Stuttgarter Schlossgartens am 30. September 2010, dem »Schwarzen Donnerstag«, hatte Wagner schwere Augenverletzungen erlitten. Der Strahl eines Wasserwerfers traf ihn, wodurch er nahezu vollständig erblindete. Insgesamt wurden bei dem Einsatz nach offiziellen Angaben 160 Menschen verletzt, Wagner wurde zu einem Gesicht des Widerstands gegen das milliardenteure Bahnprojekt »Stuttgart 21«. Nach langem juristischem Kampf nahm er 2016 die Entschädigungsangebote des Landes Baden-Württemberg an. (jW)

26.1.2014: Stuttgart 21: Verfahren gegen Polizisten eingestellt wegen "geringer Schuld"
Zur Einstellung des Verfahrens gegen zwei Polizeiführer wegen des Wasserwerfereinsatzes gegen Stuttgart-21-Demonstranten erklärt der Vorsitzende der Partei DIE LINKE, Bernd Riexinger:
Am 30. September 2010 begann die Polizei mit der Räumung des Schlossgartens in Stuttgart. Mit beispielloser Härte und Brutalität ging sie gegen tausende Menschen vor, die sich dort in friedlichem Protest und zivilem Ungehorsam versammelt hatten, darunter viele Schülerinnen und Schüler. Gewalt, Schlagstöcke und Wasserwerfer - und am Ende mehrere hundert Verletzte. Das Bild eines älteren Demonstranten, der von Wasserwerfern im Gesicht getroffen wurde, in der Folge nahezu erblindet ist, wurde zum Bild des Widerstandes, zum Sinnbild eines unverhältnismäßig harten Polizeieinsatzes - der mit der heutigen Einstellung des Verfahrens endgültig ungesühnt bleibt.
Das Urteil macht fassungslos und wütend, weil das Niederknüppeln von Menschen wegen ihres Protestes gegen ein sinnloses Prestige-Bauwerk auf diese Art scheinbar nachträgliche Legitimität erhält.
Ein Prozess hätte auch bedeutet, dass der grüne Ministerpräsident Kretschmann sich hätte erklären müssen. Dass er darum herum kommt, Position zu beziehen, sich auch noch erleichtert zeigt, gibt der Einstellung des Verfahrens einen weiteren faden Beigeschmack.
Es ist ein schwarzer Tag für Stuttgart und diejenigen, die an den Protesten beteiligt waren, dabei verletzt wurden. Es ist ein schwarzer Tag für bürgerschaftliches Engagement gegen milliardenschwere Steuerverschwendung wie das Stuttgart-21-Desaster.

30.9.2010: Tausende demonstrieren gegen den Bahnhofsbau “Stuttgart 21”. Sitzblockaden sollen die Räumung des Mittleren Schlossgartens verhindern.
Dann kommen die Wasserwerfer. Und der Polizeieinsatz eskaliert. Hunderte Demonstranten werden verletzt. Einer von ihnen ist Dietrich Wagner, Jahrgang 1944. Ein Wasserstrahl trifft ihn direkt vor die Stirn und er fällt um. Bis zu diesem Tag waren die Bäume, die für den Bahnhof weichen sollen, das Symbol für den Protest. Jetzt sind es die Augen von Dietrich Wagner.
Süddeutsche unter: Link

Buß- und Bettag 2010: Die Goldene Falte des Jahres 2010 geht an die DemonstrantInnen gegen Stuttgart 21 ... Tusch!

Die DemonstrantInnen gegen Stuttgart 21 erhalten den Ehrenpreis Die Goldene Falte 2010, weil sie das Politiker- und Mediengeplapper vom „Generationenkonflikt" Lügen strafen. Die DemonstrantInnen gegen Stuttgart 21 belegen, dass die Veränderung der Selbstwahrnehmung vom "mir zählet nix" (wir sind nichts wert) zum "mir send´s doch" (auf uns kommt es an) in jedem Lebensalter funktionieren kann.

Die Goldene Falte 2010 geht an die DemonstrantInnen gegen Stuttgart 21 Es sind junge und alte BürgerInnen, die gegen Stuttgart 21 auf die Straße oder jeden Abend um sieben zum Schwabenstreich vor die Haustür gehen. Es sind alte wie junge BürgerInnen, die ihrem Unwillen über eine Politik Ausdruck geben, die sie nicht billigen. Dazu braucht es Courage und Ideenreichtum, Offenheit und Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit und Ausdauer. Wie alt jemand ist, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Was zählt ist das gemeinsame, generationenübergreifende Ziel: Die Verhinderung von Stuttgart 21!

"Stuttgart 21" ist eine Chiffre. Tschüss Jugendwahn. Servus Altersdiskriminierung. Adieu demografische Herausforderung. Die Zukunft gehört der selbstorganisierten Altersmelange!
Büro gegen Altersdiskriminierung
Hanne Schweitzer

Link: Goldene Falte 2010: DemonstrantInnen gg. Stuttgart 21…
Quelle: PM Die Linke, Süddeutsche, Büro gegen Altersdiskriminierung

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