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Suche Arbeit seit 2003

12.12.2004 - von Name und Adresse sind der Redaktion bekannt.

Auf der Suche nach "Gleichgesinnten" bin ich auf Ihre Seite gestoßen, weil mir ein Freund kürzlich zum 50. Geburtstag mit der Abkürzung "üFü" gratulierte. Schmunzelnd habe ich diese Bemerkung entgegengenommen.

Nun, ich bin seit Dezember 2003 auf der Suche nach einem neuen Job - erfolglos, wie man sich vielleicht denken kann, obwohl ich über 6 Wochen einen Kurs "Job to Job", besucht habe, in dem man lernt, wie man sich am besten zu bewerben hat, und anschließend noch zwei weitere Kurse besucht habe, um meine umfangreichen EDV-Kenntnisse über SQL-Datenbanken und PHP-Skriptsprache zu erweitern.

Trotz Umsetzung des dort Gelernten merke ich an Absagen (oder fehlenden Antworten), dass es nicht an meiner Qualifikation liegt, keinen Job zu erhalten. Das reiht sich in die Beiträge Ihres Forums nahtlos ein.

Was ich, neben der Altersdiskriminierung, viel schlimmer finde, ist eine Haltung von Arbeitgebern, die vielmehr mit der bevorstehenden Einführung des Arbeitslosengeldes 2 zu tun hat. Während eines Praktikums, was ich im Oktober in einem CallCenter in Hamburg/Harburg anfing, hat mir der dortige "Chef" gesagt, dass ihm ab Januar 2005 so viele hochqualifizierte, ältere Leute mit viel Erfahrung zur Verfügung stehen werden, wie noch nie. "Die werden sich doch überlegen, lieber für wenig Geld bei mir zu arbeiten, als ALG 2 zu bekommen und damit nicht überleben können."

Nachdem ich dann noch das unseriöse Angebot von ihm erhielt, so lange für ein wenig Geld bei ihm zu arbeiten, wie ich ALG erhalte (und das als Fulltime-Job! weil die Agentur für Arbeit ja sowieso nicht dafür interessiert, was ich den ganzen Tag mache), war mein direkter Weg zur Agentur für Arbeit, um eine Genehmigung zu erhalten, dieses Praktikum sofort abzubrechen.

Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich wirklich diskriminiert und, als meine Beraterin der Agentur für Arbeit mir noch sagte, das es keine Möglichkeit gäbe, gegen solche Firmen vorzugehen, wurde mir klar, dass das alles ja sogar von diesem Staat durch Duldung noch gefördert wird.

Ich bin wahrlich kein Jammerlappen und stecke den Kopf so schnell nicht in den Sand. Aber, wenn ich daran denke, dass mich Hartz IV ganz realistisch treffen kann, wird mir Angst und Bange. Wie schnell bitteschön, ging dann mein Abstieg? Aus "Guten Zeiten" habe ich Verbindlichkeiten, Versicherungen sind zu zahlen (oder alternativ zu kündigen, weil ich dann die Prämien nicht mehr zahlen kann), meine Tochter studiert und erhält, weil wir noch vor einem Jahr gut verdienten, noch immer keinen Cent Bafög und und und....

Schlecht kann einem werden, wenn man als hochqualifizierter üFü dann noch sieht, wie ausländische Greencard-Inhaber mit einem Mindestlohn (!) abgespeist werden, die das eigene Überleben zumindest gut sichern könnte.

So gesehen fürchte ich mich vor der Zukunft - nicht nur der eigenen, sondern auch der dieses Staates.

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artike.php?id=546
Quelle: Mail an Redaktion