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Minijobs: 7,92 Millionen atypisch beschäftigt

17.08.2012

Minijobs, Leiharbeitsjobs und Co. haben immer noch Konjunktur. Mit 7,92 Millionen atypisch Beschäftigter waren das 80.000 mehr als im Jahr 2010. Gut 5,6 Millionen Frauen gehörten 2011 zu denen, die kein sogenanntes Normalarbeitsverhältnis hatten und deshalb eine niedrigere Rente erhalten werden.

Die Zahl der ArbeitnehmerInnen mit unbefristeten und voll sozialversicherungspflichtigen Stellen stieg 2011 um 610.000 Stellen und lag bei 23.674 Millionen.

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Frauen, junge und geringqualifizierte Menschen sind in Europa besonders häufig in Teilzeit oder befristet beschäftigt. Auch finden unter 30-Jährige und Geringqualifizierte heute seltener einen unbefristeten Vollzeitjob als Mitte der 1990er Jahre. Gleichzeitig ging die Zunahme flexibler Beschäftigungsformen mit einer wachsenden Erwerbstätigkeit von Frauen und älteren Menschen (50 bis 64 Jahre) einher. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), die für 20 europäische Länder die Entwicklung der atypischen Beschäftigung von 1996 bis 2009 dokumentiert.
Frauen arbeiten in der Bundesrepublik heute öfter in Teilzeit (29 Prozent) als Mitte der 1990er Jahre (19 Prozent). Gleichzeitig stieg ihre Erwerbsbeteiligung von 55 auf 66 Prozent. Bei den unter 30-Jährigen sank der Anteil der Arbeitnehmer mit einem unbefristeten Vollzeitjob von 35 Prozent (1996) auf 24 Prozent (2009). Auch unter den Geringqualifizierten verlor das reguläre Arbeitsverhältnis an Boden: 2009 hatten nur 16 Prozent eine volle, unbefristete Stelle; 1996 waren es noch 24 Prozent. Für Ältere zeichnete sich eindeutig ein Trend zu mehr Beschäftigung ab: Ihre Erwerbsbeteiligung wuchs von 49 auf 66 Prozent, was zum Großteil auf atypische Beschäftigung zurückzuführen ist.

Die Studie des WZB „Atypische Beschäftigung in Europa 1996 – 2009“ enthält erste Ergebnisse des Projekts „Institutionelle Bedingungen des Zusammenhangs von atypischer Beschäftigung und sozialer Ungleichheit in Europa“, das von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wird. Die Ergebnisse sind als WZBrief Arbeit und in der Langfassung als Discussion Paper (PDF) erschienen.

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In der Welt vom 15.8.2012 zitiert Dorothea Siems aus einem Gespräch mit Hilmar Schneider vom Institut der Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn und so deutlich hat es eigentllich bisher noch niemand zu sagen gewagt: Die Väter der Arbeitsmarktreform hätten ein echtes Erfolgsrezept gefunden. Zwei Elemente hätten durchschlagende Wirkung gehabt: die Verkürzung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes von fast drei Jahren auf ein Jahr und die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe. Schneider lobt die Angst vor dem sozialen Absturz, welche durch Hartz 4 über die Menschen gekommen sei. Sie bewirke, dass auch weniger gut bezahlte oder weniger angenehme Jobs angenommen würden. Die Angst, so Schneider, sei positiv zu sehen, denn sie verhindere, dass immer mehr Menschen in die Falle der Langzeitarbeitslosigkeit tappten.

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Fehlt eigentlich in diesem Zusammenhang nur noch Wolfgang Clement, der große Befürworter und Förderer von Hartz 4. Er fordert: Arbeiten bis 80.

Link: Minijobs: 7.19 Mio Arbeitsverträge auf 400-Euro-Basis…
Quelle: Bundesamt für Statistik. WZB

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