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Haushaltshilfen + hohe Rente: Caritas legt Studie vor

24.04.2009 - von Pressestelle

Mehr als 2,2 Millionen Menschen sind hierzulande zur Zeit auf Pflege und Unterstützung angewiesen. Viele von ihnen leben zu Hause, rund zwei Drittel werden von ihren Angehörigen versorgt. Um Familien in dieser Situation zu unterstützen, sind Haushaltshilfen unerlässlich. Dies belegt eine vom Deutschen Caritasverband (DCV) in Auftrag gegebene Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (dip), die am 23.4.09 in Berlin vorgestellt wurde.

Da die meisten Menschen möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben wollen, sei die Unterstützung durch eine Haushaltshilfe für deren Angehörige eine wichtige Hilfe und Entlastung. Neben dem Einsatz von Haushaltshilfen nutze die Mehrzahl der Familien auch die Angebote der ambulanten Pflegedienste. "Die Fachlichkeit der Pflegekräfte ergänzt so die Kompetenz einer Haushaltshilfe", so Neher. Nur eine verstärkte Kooperation zwischen niedrigschwelligen Angeboten, den professionellen Pflegediensten und Haushaltshilfen könne zukünftig dazu beitragen, eine hohe Lebensqualität und die Entlastung der Angehörigen sicherzustellen.

"Der wachsende Bedarf nach Hilfen im Haushalt sollte auch dazu führen, über die Subventionierung von Arbeitsbereichen nachzudenken. So könnten auch einheimische Kräfte für den häuslichem Fürsorgemarkt eingesetzt werden", so Neher.

Die Studie zeige auch, dass die zur Zeit geltende Aufteilung in Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung und Leistungen der Sozialen Pflegeversicherung nicht dem Bedarf in den Familien entspreche. Hier seien Anpassungen an den Alltag und die Lebenswirklichkeit der Menschen erforderlich. Michael Isfort, der Leiter der Studie, macht deutlich, dass "der größte Bedarf an Unterstützung tatsächlich im Bereich haushaltsnaher Dienstleistungen liegt." Als wesentliche Gründe für die Inanspruchnahme einer Haushaltshilfe und damit einer Rund-um-die-Uhr-Versorgung nannte er "einen hohen Aufwand durch Beaufsichtigung aber darüber hinaus auch bei der konkreten praktischen Pflege. Vor allem Mobilitätsstörungen führen zu Leistungen, die zeitlich nicht planbar sind und alle Bereiche des Alltags betreffen", so Isfort. Daher betrachten viele Familien die Verschränkung von Haushaltshilfe und ambulanter Pflege als einzige Alternative zu einer vollstationären Versorgung.

Nach Schätzungen von Experten arbeiten zur Zeit rund 100.000 Frauen aus Mittel- und Osteuropa - überwiegend nicht angemeldet - in Haushalten mit pflegebedürftigen Menschen. Die Studie "Situation und Bedarfe von Familien mit mittel- und osteuropäischen Haushaltshilfen" hat erstmals die Erfahrungen der betroffenen Familien, die Einschätzung ambulanter Pflegedienste und der Vermittlungsagenturen ausgewertet. Dabei handelt es sich zu fast 90 Prozent um über 80Jährige, die das Privileg haben, (noch) zu den 145.000 Einzelhaushalten in dieser ALtersgruppe zu gehören, die über ein Montaseinkommen von mehr als 2.000 Euro verfügen.

Die Ergebnisse der Studie finden Sie unter: Link und Link
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Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=3004
Quelle: Deutscher Caritasverband e. V. Berliner Büro