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Bundesweit: Aufruf zum Schulstreik gegen die Wehrpflicht

Foto: H.S.

05.12.2025

Das Bündnis „Nein zur Wehrpflicht“ (NZW) ruft zum bundesweiten Schulstreik gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht auf! Am Freitag, den 05.12.2025.

„Es heißt wir sollen für Deutschland Krieg führen können. Doch was ist eigentlich mit unserem Recht, in Frieden zu leben und selbst zu entscheiden, wie wir unser Leben führen wollen?“ So heißt es im bundesweiten Aufruf und drückt sehr deutlich aus, was die Schülerinnen und Schüler stört: Sie sollen eingezogen werden, um den Dienst an der Waffe zu lernen und zu Gehorsamkeit und Drill erzogen werden.

Ob Kiel, Potsdam, Kassel München oder Köln – in mehr als 70 verschiedenen Städten in ganz Deutschland organisieren lokale Schülerinitiativen Streikkomitees und Bündnisse, Demonstrationen und Kundgebungen und rufen zum Schulstreik gegen die Wehrpflicht auf. Dahinter stehen viele Schülerinnen und Schüler, die sich als Einzelpersonen oder als Teil von Interessenvertretungsgremien wie der Schülervertretung (SV) mit einem gemeinsamen Ziel zusammenschließen: Deutlich zu machen, dass sie gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht sind. „Statt Milliarden in die Waffen zu stecken“, fordern sie „Milliarden für Bildung, bessere Ausbildungsplätze, das Klima und für unsere Zukunft“.

Die Schülerinnen und Schüler wollen damit den Druck auf die Parteien im Bundestag erhöhen,
die Anfang Dezember über das Wehr- dienst-Modernisierungsgesetz abstimmen. CDU/CSU, SPD,
Grüne und AfD haben keinen Zweifel darangelassen, dass sie das Gesetz durchwinken werden.
In einigen Städten wie in Essen mobilisieren aber auch Jusos, Falken und die Grüne Jugend
gemeinsam mit der Linksjugend solid, mit DIDF, SDAJ und der Essener Schülervertretung zum Schulstreik.
Selbst die IG Metall Ruhrgebiet-Mitte informierte ihre Mitglieder über den Schulstreik und schrieb: „Jederlei Unterstützung ist mehr als nur erwünscht!“ In einigen Städten sind
Redebeiträge von Kolleginnen und Kollegen der Gewerkschaft ver.di geplant.

Nach dem aktuellen Gesetzesentwurf sollen ab Januar 2026 alle 18-jährigen einen staatlichen Fragebogen zur sogenannten Wehrdiensttauglichkeit ausfüllen und alle jungen Männer verpflichtend gemustert werden. Damit wird der Druck auf Jugendliche massiv erhöht – besonders auf Schülerinnen und Schüler, die gerade erst ihre Schullaufbahn beenden oder mitten in den Abschlussprüfungen stehen. Mit der Aktionsform des Schulstreiks wollen sie deutlich machen, wie ernst es ihnen ist. In den letzten Jahren haben Schülerinnen und Schüler bereits diese Form des Protests gewählt, um auf die Klimakrise hinzuweisen.

Alle – ob Schüler/Schülerin oder nicht – sind herzlich eingeladen an den lokalen Kundgebungen und Demonstrationen gegen die Wehrpflicht am 5. 12. teilzunehmen. Die Initiative macht zudem klar, dass die Proteste mit dem Beschluss des Gesetzes im Bundestag nicht aufhören werden.“

Auf der Webseite Link gibt es weitere hilfreiche Materialien, wie einen Leitfaden für Schulstreiks, eine Dropbox mit Vorlagen für Briefe z.B. an die Schulleitung oder an Eltern von Schüler*innen.

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Seit 2011 hat es nicht mehr so viele Kriegsdienstverweigerer bei der Bundeswehr gegeben, wie in diesem Jahr. Bis Ende Oktober 2025 sind laut Osnabrücker Zeitung mehr als 3.000 Anträge eingegangen. ,Darunter waren auch 1.300 Anträge von Reservisten und sogar 150 von Soldaten.

Quelle: imi, uz