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Nach 23 Jahren Rumgefrickel und haufenweise Geld: Die ePA

Foto: H.S.

30.04.2025 - von Hanne Schweitzer

Am Anfang war die Gesundheitskarte. Es folgte die elektronische Gesundheitsakte (eGA), danach die elektronische Patientenakte (ePA). Seit Ende April gibt es die ePA nun flächendeckend und bis Ende September für die Ärzteschaft noch auf freiwilliger Basis. Mehr als 20 Jahre haben Gesundheitsminister und vermeintliche Experten am Projekt der lückenlosen Datenerfassung, der ewigen Datenspeicherung und der Vernetzung der Patientendaten im Gesundheitswesen herumgedoktert. Nun sind EU und die Pharmaindustrie schon ganz heiß auf einen künftigen Datentransfer.

Gläserner Patient zu sein, schreckt die meisten BürgerInnen nicht. Nur 5 Prozent von den 70 Millionen Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen haben bisher Einspruch eingelegt gegen die Speicherung all ihrer Befunde, sämtlicher Medikamente und jedes Laborwerts.
Darauf zugreifen können, wenn alles mit rechten Dingen zugeht, und die Schotten dicht bleiben, die MitarbeiterInnen in Apotheken, Kliniken und Arztpraxen. Sie sind es, die die ePA füllen und lesen werden.

Der Widerstand in der Bevölkerung, aber auch in der Ärzteschaft, war groß und hat sich lange gehalten. Dass er bis auf wenige professionelle Beobachter geringer wurde, hatte drei Gründe. Politiker und "Experten", verfolgten falsche Strategien oder lieferten Pfusch ab und das über einen sehr langen Zeitraum. Trotzdem nahm die positiv gefärbte Berichterstattung zu obwohl die verworrenen Zuständigkeiten das Projekt zunehmend intransparent gemacht haben.