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Frauenstreik legt Island lahm

Foto: H.S.

25.10.2023 - von Euronews

Geschlossene Schulen, Geschäfte, Banken - Frauen in ganz Island sind einen Tag lang in den Streik getreten, um für mehr Gleichberechtigung zu protestieren. Die Menschen im Land hörten am Morgen Nachrichten, die ausschließlich von Männern gesprochen wurden, öffentliche Verkehrsmittel waren verspätet, Krankenhäuser unterbesetzt und Hotelzimmer nicht gereinigt. Zu den Forderungen der isländischen Frauen gehören ein Ende ungleicher Bezahlung und geschlechtsspezifischer Gewalt. Selbst Ministerpräsidentin Katrin Jakobsdóttir nahm an dem Streik teil. Sie werde am Streiktag, „kvennaverkfall“ auf Isländisch, zu Hause bleiben und erwarte, dass andere Frauen in ihrem Kabinett dasselbe tun würden, so die Ministerpräsidentin.

Am 24. Oktober 1975 hatten 90 % der Frauen in Island gestreikt, um zu zeigen, wie wichtig der Beitrag von Frauen zur Gesellschaft ist. Dieser Tag wurde im Volksmund "kvennafrí" oder "Freier Tag der Frauen" genannt.
Ein Jahr später, 1976 verabschiedete Island ein Gesetz, das gleiche Rechte unabhängig vom Geschlecht garantiert. Seitdem gab es mehrere Frauenstreiks im Land, zuletzt 2018.

Die Gewerkschaften, Hauptorganisatoren des Streiks, forderten Frauen und nicht-binäre Menschen auf, bezahlte und unbezahlte Arbeit, einschließlich Hausarbeiten, zu verweigern. Etwa 90 % der Arbeitnehmer:innen des Landes gehören einer Gewerkschaft an. Die Organisatoren sagen, dass der Streik unter dem Motto „Sie nennen das Gleichheit?“ auf die anhaltenden Geschlechterunterschiede und den dringenden Handlungsbedarf aufmerksam machen soll. ...

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Quelle: Euronews