Foto:H.S.
Schweiz - 03.03.2024 - von Unia + NZZ , SGB
3.3.2024: "Paukenschlag, Sensation, Zeitenwende: Zum ersten Mal findet eine linke Initiative für den Ausbau des Sozialstaats in einer Volksabstimmung eine Mehrheit
Nach einer intensiven bis gehässigen Debatte setzen sich die Gewerkschaften durch. Der Grosserfolg der Gewerkschaftsinitiative für höhere AHV-Renten! Mit 58 Prozent ist die Zustimmung zur Einführung einer 13. Monatsrente in der AHV sehr deutlich ausgefallen."
Mehr dazu von Fabian Schäfer in der NZZ unter: Link
3.3.2024: Ja zu AHV x13: Historischer Sieg für eine solidarische Altersvorsorge
Mit ihrem deutlichen Ja zur 13. AHV-Initiative und ihrem wuchtigen Nein zur Renteninitiative sorgt die Schweizer Stimmbevölkerung für sozialen Ausgleich in der Schweiz. Der Entscheid stärkt das Vertrauen in die solidarische Altersvorsorge.
Die klare Annahme der gewerkschaftlichen Initiative ist Beleg dafür, dass die realen Probleme der Menschen nicht einfach unter den Teppich gewischt werden können. Entscheidend für den Sieg war die starke Mobilisierung der Gewerkschafsbasis und weiterer breiter Bevölkerungsschichten. Die Politik tut nun gut daran, dieses deutliche Signal zu respektieren. Die Initiative muss ohne Verzug umgesetzt werden, damit die beschlossene Verbesserung nun auch rasch bei den Betroffenen ankommt.
Ausgleich der Teuerung – jetzt für alle!
Die 13. AHV-Rente gleicht den aufgelaufenen Kaufkraftverlust der Rentner:innen aus. Jetzt muss auch der Nachholbedarf der übrigen Bevölkerungsgruppen gedeckt werden – zumal ja auch die Gegner:innen der 13. AHV-Rente im Abstimmungskampf deren Kaufkraftprobleme betont haben.
Abfuhr für Rentenalter 67
Gleichzeitig erlitt die von den Arbeitgeberverbänden unterstützte Erhöhung des Rentenalters deutlich Schiffbruch. Arbeitnehmende in körperlich anspruchsvollen Berufen sowie in Tieflohnbranchen wären von der Rentenaltererhöhung besonders betroffen gewesen. Sie setzten sich darum an vorderster Front gegen diese unsoziale Abbauvorlage ein. Die Unia versteht diesen Abstimmungssieg auch als klares Zeichen gegen einen weiteren Sozialabbau in der Altersvorsorge.
Unia-Präsidentin sieht Vertrauen in Altersvorsorge gestärkt
«Der grosse Einsatz hat sich gelohnt», betonte Unia-Präsidentin Vania Alleva im Hinblick auf die vielen Vertrauensleute und Mitglieder, welche die Kampagne getragen haben. «Das Resultat ist ein toller sozialer Fortschritt für die Schweiz. Er schafft Vertrauen in die Zukunft der Altersvorsorge. Und er hilft unserem Kampf für bessere Löhne, für erträgliche Krankenkassenprämien und gegen den Rentenklau in der zweiten Säule», so das Fazit von Alleva. Gemeinsam für gute Arbeitsbedingungen
PM Unia
3.3.2024: Klares Bekenntnis zur AHV: Bevölkerung will gute Renten
Historischer Abstimmungserfolg bei der 13. AHV-Rente! Das Ja zur Initiative für eine 13. AHV-Rente ist für die heutigen und zukünftigen Rentnerinnen und Rentner ein wichtiger Fortschritt. Mit der 13. AHV-Rente werden ihre Kaufkraftverluste ausgeglichen und die Renten der Haushalte mit unteren Einkommen, insbesondere der Frauen verbessert. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund SGB erwartet nun eine rasche Umsetzung. Mit dem klaren Nein zur Rentenalter-Erhöhung ist die Rentenalterfrage vom Tisch.
Das Abstimmungsergebnis zeigt klar: zu lange haben der Bundesrat, eine Mehrheit im Parlament und die Arbeitgeber das Rentenproblem ignoriert. Die Schweizerinnen und Schweizer haben das Zepter nun selbst in die Hand genommen. Sie haben die AHV-Renten erhöht. Damit die Kaufkraft der Renten erhalten wird. Und damit Frauen und Haushalte mit unteren Einkommen mehr Rente erhalten.
Die intensiv geführte Kampagne hat das ganze Land bewegt. Die Stimmbeteiligung war überdurchschnittlich hoch und das Resultat ist nicht nur unmissverständlich, es ist auch von historischer Bedeutung. Der Bundesrat, bürgerliche Parteien und die Arbeitgeber können das Rentenproblem nicht länger ignorieren. Denn wer ein Leben lang gearbeitet hat,verdient eine anständige Rente.
Rasche Umsetzung
Nach diesem klaren Entscheid muss die 13. Monatsrente so schnell wie möglich den Rentnerinnen und Rentnern ausbezahlt werden. Die Stimmbevölkerung erwartet von der Politik jetzt eine rasche Umsetzung der Initiative.
Die Kaufkraft-Probleme der Bevölkerung sind mit der 13. AHV-Rente jedoch noch nicht alle gelöst. Die Löhne haben grossen Aufholbedarf und die Prämienbelastung des Mittelstands hat die Schmerzgrenze auf dieses Jahr klar überschritten.
Nein zur Rentenalter-Erhöhung
Das klare Nein zur Rentenalter-Erhöhung ist eine Erleichterung für die Arbeitnehmenden. Die permanente Forderung der Wirtschaft, dass wir länger arbeiten sollen, ist damit vom Tisch.
PM Schweizerischer Gewerkschaftsbund
29.2.2024: RentnerInnen demonstrieren auf dem Bundesplatz in Bern
Fünf ehemalige BundesrätInnen haben sich in die Angstkampagne gegen die 13. AHV-Rente* einspannen lassen. Jetzt reagieren RentnerInnen auf dem Bundesplatz auf die anmaßende Einmischung der Luxus-Pensionäre. Sie lancieren einen Antwortbrief, in dem sie von den echten Problemen der Pensionierten sprechen.
Die Rente eines ehemaligen Bundesrates liegt bei rund 20.000 Franken. Pro Monat!
Trotzdem hielten es fünf Ex-BundesrätInnen für angebracht, den einfachen AHV-RentnerInnen den Verzicht zu predigen und öffentlich gegen die Initiative für eine 13. AHV-Rente aufzutreten.
Die RentnerInnen sind empört…
Mit einer spontanen Kundgebung auf dem Bundesplatz haben am 23. Februar 2024 ca. 500 RentnerInnen ihrem Ärger Luft gemacht und die freche Einmischung der Ex-BundesrätInnen zurückgewiesen. «Wer mit einer normalen AHV-Rente leben muss, empfindet das als Anmaßung», sagt Jakob Hauri, Präsident der Interessengruppe RentnerInnen der Unia.
… und fordern die 13. Rente
«Viele Rentner:innen leben mit wenig Geld», pflichtet Rolf Zimmermann, Präsident der RentnerInnenkommission des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes bei: «Deshalb sagen wir Ja zur 13. AHV-Rente.» Während der Aktion unterzeichneten VertreterInnen verschiedener Gewerkschaften und Pensionierten-Organisationen einen Antwortbrief an die Ex-BundesrätInnen.
Teuerung hat eine Monatsrente weggefressen
Die RentnerInnen sind zurecht wütend: Auch wer nicht mit dem absoluten Minimum über die Runden kommen muss, hat allen Grund, Ja zur 13. AHV-Rente zu stimmen. Denn seit 2020 hat die Teuerung den Schweizer RentnerInnen im Schnitt eine Monatsrente weggefressen. Die Erhöhungen der Mieten, Heizkosten, Krankenkassenprämien und der Preise wurden «nach dem Giesskannenprinzip» allen aufgebürdet. Höchste Zeit, dass dies mit einer Erhöhung der AHV-Renten ausgeglichen wird, die allen zugutekommt.
Nein zum Generationenkonflikt
Besonders fies ist die Masche der Gegner von AHV x13, die Generationen gegeneinander auszuspielen. Denn die AHV ist eine solidarische Versicherung, die die Jungen wenig kostet, während sie ihren Eltern und Grosseltern ein Alter in Würde ermöglicht. Über 90 Prozent der Versicherten erhalten im Alter mehr Rente, als sie an Beiträgen einbezahlt haben – weil die Topverdiener auf ihre hohen Einkommen auch hohe Beiträge zahlen. Die AHV steht für Umverteilung und Solidarität über die Generationen hinweg.
Gemeinsam für gute Arbeitsbedingungen
Unia-Mitglied werden
Offener Brief der RentnerInnen
Die Renten reichen nicht mehr.
Die 13. AHV-Rente ist dringend nötig!
Sehr geehrte Frau Leuthard
Sehr geehrter Herr Couchepin
Sehr geehrter Herr Deiss
Sehr geehrter Herr Ogi
Sehr geehrter Herr Schneider-Ammann
Mit großem Befremden haben wir Ihr Schreiben zur Kenntnis genommen, mit dem Sie sich an der Angstkampagne gegen die 13. AHV-Rente beteiligen. Offenbar haben Sie mit Ihrer Bundesrats-Rente von über 20.000 Franken pro Monat den Bezug zur Realität der normalen Leute verloren.
Gerne legen wir Ihnen dar, weshalb eine 13. AHV-Rente für Leute mit
durchschnittlichen Renten dringend und nötig ist.
- Die Lebenskosten sind seit 2020 massiv gestiegen. Mieten, Heizkosten,
Krankenkassenprämien und die allgemeine Teuerung haben eine
durchschnittliche Monatsrente weggefressen.
- In der zweiten Säule sinken die Renten seit Jahren. Unter dem Strich bleibt
den Rentnerinnen und Rentnern immer weniger zum Leben.
- Viele Rentnerinnen und Rentner haben im Alter nur die AHV zum Leben.
Für sie ist eine Erhöhung der AHV-Renten essenziell.
Wer wie wir ein Leben lang gearbeitet hat, soll ein Alter in Würde erleben dürfen.
Darum stimmen wir, wie die grosse Mehrheit der Rentnerinnen und Rentner in der
Schweiz, Ja zur 13. AHV-Rente.
Mit freundlichen Grüssen
Der Brief wird vor Ort unterzeichnet von Vertreter:innen der Renter:innen-Kommission des
Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, der Vereinigung aktiver Senior:innen- und
Selbsthilfeorganisationen der Schweiz VASOS, der Pensioniertengruppen der
Gewerkschaften Unia, VPOD, SEV, Syndicom und PVB, der SP60+, der Vereinigung zur
Verteidigung der Rechte der Rentnerinnen und Rentner AVIVO Schweiz sowie von
Avenir50Plus
* AHV = Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV)
Weitere Artikel, nach dem Datum ihres Erscheinens geordnet, zum Thema
Internationales:
26.02.2024: Griechenland: Regierung verscherbelt das letzte Tafelsilber - Verurteilung durch das EU-Parlament
15.12.2023: Schweizer Senioren gegen Altersdiskriminierung im Gesundheitswesen
09.12.2023: Griechenland: VIOME lebt ! die einzige besetzte Fabrik in Europa ohne Chefs
Alle Artikel zum Thema
Internationales