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Erhöhung des Krankenkassenbeitrags steht an: plus 0,3 Prozentpunkte

Foto: H.S.

02.06.2022 - von Tagesschau.de

2.7.2022: Laut FAZ und Haushaltsentwurf des Kabinetts für 2023 erhalten die Krankenkassen nächstes Jahr noch mehr Geld vom Bund. Weitere zwei Milliarden Euro als Zuschuss, eine Milliarde Euro als Darlehen.

29.6.2022: "Die Zusatzbeiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sollen 2023 um 0,3 Prozentpunkte steigen, um beim Ausgleich eines Rekorddefizits im Gesundheitswesen von 17 Milliarden Euro zu helfen", schreibt die FAZ. Durch die Hilfe zum Ausgleich des Defizits, die von den 57 Millionen gesetzlich Versicherten zu leisten ist, steigt der Zusatzbeitrag, den es seit 2016 gibt, von 1,3 auf 1,6 Prozent. Dadurch erhöht sich der monatliche Krankenkassenbeitrag von derzeit 14,6 Prozent auf 16,2 Prozent. In der gesetzlichen Kranken­versicherung (GKV) teilen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Beiträge. Bei den Rentnern übernimmt die Rentenkasse eine Hälfte, die andere Hälfte zahlen die RentnerInnen.
Arbeitgeber und Rentenkasse zahlen ab 01.2019 die Hälfte des Zusatzbeitrags siehe: Link Vom Bruttogehalt bzw. der Bruttorrenten gehen künftig also 8,1 Prozent an die Krankenkasse.

28.6.2022: Die WELT meldet, dass auf die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen im nächsten Jahr höhere Beiträge zukommen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag solle um 0,3 Prozentpunkte steigen, kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag in Berlin an. Dies bringe etwa fünf Milliarden Euro ein. Die Beitragserhöhung solle Teil eines Maßnahmenpakets zur Deckung eines Defizits von 17 Milliarden Euro sein.

15.6.2022: Nach Angaben des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) fehlen den Kassen für nächstes Jahr,als für 2023 schon wieder 17 Milliarden Euro. Bereits für dieses Jahr musste die damalige Große Koalition aus CDU und SPD mit einem Rekord-Zuschuss von 28,5 Milliarden Euro die Kassen stützen, um einen höheren durchschnittlichen Zusatzbeitrag für die Versicherten abzuwenden. Dieser liegt aktuell bei 1,3 Prozent.
Der Gesundheitsminister: "Ich werde rechtzeitig einen wohl überlegten Gesetzentwurf vorlegen", sagte Lauterbach. Auf einen Termin vor der Sommerpause wollte er sich nicht festlegen. Bereits 14,5 Milliarden Euro Bundeszuschuss im Jahr erhalten die Krankenkassen zur Zeit, laut FAZ vom 15.6.2022.

Am 23.9.2020, also vor zwei Jahren, berichtete die FAZ:
Weil die Krankenkassenbeiträge nur um 0,2 Punkte auf durchschnittlich 1,3 Prozent steigen sollen, bleiben Arbeitgebern und Versicherten Belastungen erspart. Das Stopfen des Finanzlochs der Gesetzlichen Kassen, das eine Erhöhung des Zusatzbeitrags auf 2,2 Prozent erfordert hätte, wird nach einer Einigung zwischen Finanzminister Scholz (SPD) und Gesundheitsminister Spahn (CDU) in die Zukunft vertagt. Aber selbst die geringe Steigerung bringt 3 Milliarden ein.
"Weitere 5 Milliarden Euro zum Ausgleich der Unterdeckung stammen aus dem Bundeshaushalt. 8 Milliarden schöpft Spahn aus den Rücklagen der Kassen ab. Die Krankenkassen warnen. "Der Rückgriff auf die Reserven reiche zur dauerhaften Finanzierung nicht aus. Entweder müssten die Bundeszuschüsse steigen – oder die Beiträge.
3 Milliarden plus
5 Milliarden plus
8 Milliarden, das macht aber nur 16 Milliarden!
Auf Lauterbachs Löcherstopferei darf man gespannt sein.

Das Milliardendefizit der gesetzlichen Krankenversicherung könnte im kommenden Jahr noch höher ausfallen als angenommen.
Zuletzt ging Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) von einem Minus von 17 Milliarden Euro aus. Nun hat das Institut für Gesundheitsökonomik (IfG) die in Folge des Kriegs grassierende Inflation »eingepreist«, wie IfG-Chef Günter Neubauer am Dienstag erklärte. Das IfG kam auf ein Defizit von 25 Milliarden Euro. Es drohen krasse Beitragserhöhungen. Anja Piel aus dem DGB-Vorstand forderte am Dienstag eine stärkere Beteiligung des Bundes an der Finanzierung der Kassen.
15.6.2022, dpa/jW

Quelle: Tagesschau.de