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Österreich: Diskriminierung im (Arbeits)-Alltag traurige Realität

Foto: H.S.

Österreich - 28.01.2021 - von Freiheitlicher Parlamentsklub

Wien (OTS) - Von allen Hilfesuchenden, die sich an die Gleichbehandlungsanwaltschaft wenden, sind zwei Drittel Frauen. Zum überwiegenden Anteil suchen Menschen Rechtsberatung zum Schutz vor Diskriminierung am Artbeitsplatz. Dabei geht es unter anderem um sexuelle Belästigung ebenso wie um die mangelnde Gehaltstransparenz. Bildungsabschlüsse aus der Corona-Zeit könnten zum Stigma werden, warnte FPÖ-Frauensprecherin NAbg. Rosa Ecker in der heutigen Nationalratsdebatte.

„Nach wie vor erleben Frauen ab dem Moment der Bekanntgabe einer Schwangerschaft, dass sich ihre Arbeitsbedingungen verschlechtern“, mahnte Ecker ein, dass diese geschlechterbezogene Benachteiligung in der Arbeitswelt endlich beendet wird. Zudem seien die vorliegenden Daten der Gleichbehandlungsanwaltschaft alarmierend, dass jeder siebte Fall die betriebliche Altersdiskriminierung von Personen über 50 Jahren sei. „Frauen gelten oftmals aber auch schon als zu alt für ihren Job, obwohl sie noch keine 50 Jahre alt sind“, vermisste die freiheitliche Frauensprecherin die Wertschätzung dieser Mitarbeiter. „Offensichtlich sind die Lobeshymnen auf das große Potential von älteren Arbeitnehmerinnen punkto Erfahrung, Loyalität und Wissen doch nur reine Lippenbekenntnisse.“

Ecker, die auch Seniorensprecherin ihrer Partei ist, zeigte zudem den Umstand der Altersdiskriminierung punkto Dienstleistungen und Gütern auf: „Pensionisten erhalten bei Banken keine Kreditkarte mehr oder es gibt nicht einmal kurzfristig einen Überzugsrahmen am Konto.“ Genauso unverständlich sei, dass eine Frau mit drei Kindern nur eine geringere Kreditsumme für ein Auto bekomme, weil eine bestehende Lebenspartnerschaft statt einer Ehe nicht als finanzieller Background reiche.

„Auffallend ist beim vorliegenden Bericht der Gleichbehandlungsanwaltschaft ebenso wie beim Bericht der Volksanwaltschaft, dass sich zu einem höheren Ausmaß ältere Personen an diese wenden. Wenn es daran liegt, dass jüngere Menschen offensichtlich über diese Möglichkeiten zu wenig Bescheid wissen, so stellt sich die Frage, warum die Gleichbehandlungsanwaltschaft etwa nicht in den sozialen Medien präsent ist. Das stellt offenbar ein Manko dar und finanzielle Mittel für diese Öffentlichkeitsarbeit wären gut investiert“, verweist Ecker darauf, dass das Informationsbudget mit 70.000 Euro zwar für Workshops, Veranstaltungen und Schulungen ausreiche. „Untersuchungen, Studien oder pro-aktive Informationskampagnen gehen sich mit diesem Budget aber nicht aus.“ Besonders hervorzuheben seien das Engagement und die Teilnahme am EU-Projekt „parents@work“ zu Vereinbarungsfragen.

„Die Pandemie verschärft für Mütter und Väter die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Home-Office und Distance-Learning sind außergewöhnliche Belastungen für die Familien. Es ist zu befürchten, dass wir in den nächsten Jahren mit einem neuen Phänomen an Diskriminierung konfrontiert werden: Corona-Matura, Corona-Schulabschluss, Corona-Lehrabschluss, das alles wird die Jugendlichen belasten“, forderte Ecker abschließend Bundeskanzler Kurz auf, endlich den Kindern und Jugendlichen den Unterricht in den Schulen wieder zu ermöglichen.
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Quelle: APA OTS, Wien https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210120_OTS0169/fpoe-ecker-diskriminierung-im-arbeits-alltag-traurige-realitaet