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Welt-Alzheimer Tag - Was tun gegen demenzielle Erkrankung? Allianz für Menschen mit Demenz

Foto: H.S.

21.09.2018

„Bei unseren Schulungen, Fortbildungen, Informationsveranstaltungen und individuellen Gesprächen zum Thema Demenz wird immer auch die Frage gestellt, was man selbst tun kann, um einer demenziellen Erkrankung vorzubeugen und das Risiko einer Erkrankung zu verringern“ so Klaus Besselmann, Projektleiter der Informations- und Koordinierungsstelle der Landesinitiative Demenz-Service Nordrhein-Westfalen im Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) .“Deshalb sind wir sehr glücklich, am heutigen Welt-Alzheimertag eine Kampagne zu starten mit dem Ziel, die Menschen darüber aufzuklären, dass sich durch eine Veränderung der individuellen Lebensweisen das Risiko einer Demenz beeinflussen lässt. Dazu sind in den vergangenen zwei Jahren wegweisende Studienergebnisse veröffentlicht worden, die konkrete und wissenschaftsgestützte Empfehlungen hierzu ermöglichen – z. B. in Bezug auf Ernährung in Verbindung mit körperlicher, geistiger und sozialer Aktivität.“ Christian Heerdt, Projektleiter für die SaniMemorix-Kampagne Deutschland, führte weiter aus: “Auf Grund der Erkenntnisse der Expertenkommission der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ wirbt die Kampagne für folgende Verhaltensweisen:

•Halten Sie Ihr Gehirn aktiv
•Ernähren Sie sich gesund
•Seien Sie sozial aktiv
•Sitzen Sie nicht zu viel
•Bewegen Sie sich regelmäßig
•Seien Sie neugierig
•Langfristige Beziehungen helfen
•Essen Sie viel Obst, Gemüse und Nüsse
•Genießen Sie Alkohol nur in Maßen
•Bleiben Sie körperlich aktiv

Christine Sowinski, Krankenschwester und Diplom-Psychologin: „Diese Empfehlungen, die zum Teil schon länger bekannt sind, verblüffen viele Menschen. Dass Bewegung und die Hinwendung zum Leben, die Lebensfreude eine Prävention gegen Demenz darstellen kann, hilft Menschen und verbessert auch die Situation der schon an Demenz erkrankten Personen.“

Das KDA hat im Verbund mit seinen europäischen Partnern im Rahmen des Projektes SaniMemorix zusammen mit Belgien (www.dementie.be), den Niederlanden (www.alzheimercentrumlimburg.nl), Norwegen (www.aldringoghelse.no) und Luxemburg (www.croix-rouge.lu) die Studienergebnisse zur Demenzprävention in niedrigschwelliger Form aufbereitet und auf einer gemeinsamen Internetseite (www.sanimemorix.eu) zusammengefasst.

Durch eine konzertierte Öffentlichkeitsarbeit zum Weltalzheimertag am 21. September 2018 wird auf die Möglichkeiten der Demenzprävention aufmerksam gemacht. Hierzu werden “Impfstoffschachteln” mit gedruckten Präventionshinweisen, Hintergrundinformationen und Testimonials in fünf Ländern verteilt. Die Kampagne wird unterstützt durch Wissenschaft und Praxis sowie von Prominenten, wie Dr. Eckart von Hirschhausen, Wolfgang Niedecken, Jens Riewa und Purple Schulz.

Hintergrund: Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) engagiert sich seit über 55 Jahren im Bereich der Altenhilfe. Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erarbeiten unabhängige Experten Projekte und Studien für Ministerien, Kommunen, Unternehmen und Verbände und bieten Beratung und Fortbildung für Entscheider und Fachkräfte in der Altenhilfe an. Die Landesinitiative Demenz-Service Nordrhein-Westfalen wird gefördert vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und den Landesverbänden der Pflegekassen in Nordrhein-Westfalen, siehe: www.demenz-service-nrw.de.

Weitere Informationen: Christian Heerdt aus dem Regionalbüro Köln
Kuratorium Deutsche Altershilfe, Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V., Michaelkirchstr. 17-18, 10179 Berlin.
Regionalbüro Köln: Gürzenichstr. 25, 50667 Köln, Tel.: +49 30 / 22 18 29 - 22,

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„Allianz für Menschen mit Demenz“
.Die „Allianz für Menschen mit Demenz“ ist eine Initiative der Bundesregierung. Bund, Länder und kommunale Spitzenverbände sowie über 20 Verbände und Institutionen aus dem Pflege- und Gesundheitsbereich, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft haben sich darin zusammengeschlossen, um gemeinsam für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu sorgen.

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey: „Demenz kann jede und jeden von uns treffen. Die Diagnose darf nicht dazu führen, dass Menschen von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Der Bericht zeigt, dass es uns durch eine Fülle konkreter Maßnahmen vor Ort gelungen ist, die Lebenssituation vieler Erkrankter und ihrer Angehörigen zu verbessern - auch durch die Beratungs- und Unterstützungsangebote der 500 Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz, die von meinem Ministerium gefördert werden. Nun starten wir die Entwicklung einer Nationalen Demenzstrategie. Dabei steht für mich eines im Vordergrund: Wir müssen es schaffen, dass die Rahmenbedingungen für Menschen mit Demenz bundesweit verbessert werden. Zum Beispiel ist unser Ziel, gleiche, gute Qualität bei den Anlaufstellen vor Ort im ganzen Bundesgebiet zu schaffen.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: „Menschen mit Demenz und ihre Familien gehören in die Mitte der Gesellschaft. Es darf kein Tabu mehr sein, über Demenz zu sprechen. Wir brauchen eine demenzfreundliche Gesellschaft. Hier hat die Allianz für Menschen mit Demenz wichtige Fortschritte gebracht – aber wir müssen als Gesellschaft weiter daran arbeiten, das Leben für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen lebenswerter zu machen. Daher werde ich mit meiner Kollegin Dr. Giffey die Nationale Demenzstrategie starten, die auf der bewährten Zusammenarbeit der Allianz für Menschen mit Demenz aufbaut. Jeder ist gefragt, die Situation von Demenzkranken zu verbessern. Dazu gehört eine gute pflegerische und medizinische Versorgung genauso wie ein verständnisvoller Umgang im Alltag – in Arztpraxen, Krankenhäusern, Bürgerämtern oder im Supermarkt.“

Monika Kaus, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: „Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen brauchen auch nach Beendigung der Arbeit der Allianz – nicht nur angesichts steigender Zahlen - die Unterstützung aller Akteure im Themenfeld Demenz. Von daher ist es richtig, mit einer nationalen Demenzstrategie gemeinsam weitere Ziele zu erarbeiten und umzusetzen. Dafür müssen auch Ressourcen bereitgestellt werden.“

Der heute vorgestellte Bericht zur Umsetzung der Agenda der „Allianz für Menschen mit Demenz 2014 – 2018“ gibt Auskunft über die erfolgten Maßnahmen der Allianzpartner, mit denen in den letzten vier Jahren Hilfen und Unterstützung für Betroffene verbessert und ausgebaut wurde. Insgesamt wurden 450 unterschiedlichste Projekte umgesetzt. Zum Beispiel Forschungsprojekte zur Entwicklung neuer Messwerte für Demenzerkrankungen. Ein weiteres Projekt waren zum Beispiel spezielle Schulungen ehrenamtlicher Helfer für von Demenz betroffene Menschen mit Migrationshintergrund.

Die Allianz soll mit der geplanten „Nationalen Demenzstrategie“ weiterentwickelt werden. Dafür wird eine Geschäftsstelle beim Deutschen Zentrum für Altersfragen eingerichtet, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und vom Bundesministerium für Gesundheit gemeinsam finanziert wird. Noch im Herbst 2018 soll mit der Entwicklung einer Nationalen Demenzstrategie begonnen werden. Anfang 2020 soll sie vom Bundeskabinett beschlossen werden.

In Deutschland leben derzeit 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen wird auf 300.000 Menschen geschätzt.

Unter dem diesjährigen Motto „Demenz – dabei und mittendrin“ wird vom 17. bis 23. September in bundesweiten Aktionen darauf hingewiesen, dass Menschen mit Demenz Teil der Gesellschaft sind und aktiv einbezogen werden sollen.

Die Kurzfassung des Berichts finden Sie unter: Link

Weitere Informationen:

wegweiser-demenz:Link
allianz-fuer-demenz.: Link
lokale-allianzen: Link
bundesgesundheitsministerium: Link
bmfsj: Link

Link: KuKuk-TV: Ausschreibung für Demenzkranke
Quelle: KDA