22.09.2017 - von Rainer Schäffer
Die Zeitungen Weser Kurier/Bremer Nachrichten berichteten auf ihrer Themenseite "Senioren können Sicherheit trainieren" am 2.9.17, S. 3, von der Hochrisikogruppe der über 75-Jährigen. Das veranlasste mich zur folgenden Darstellung:
Es ist schon erstaunlich mit welcher Grobheit über 75-Jährige Autofahrer als Hochrisikogruppe bezeichnet werden. Zunächst ist festzustellen, dass von den ca. 41,1 Mill. KFZ-Haltern etwa 3,7 Mill. zu den Senioren über 75 Jahren laut Kraftfahrtbundesamt, bzw. 13,2 Mill. PKW-Besitzer ab 60 Jahren, gehören.
Die PKW-Fahrer über 65 Jahren verursachten als Hauptverursacher an Unfällen mit Personenschaden 2015 31.406 Unfälle - Zahlen Seite 112 vom Stat. Bundesamt – von insgesamt 201.950 Unfällen.
Das bedeutet, die Senioren haben die wenigsten Unfälle aller Altersgruppen verursacht. Die „Hochrisikogruppe“ einschließlich der KFZ-Halter ab 60 Jahren, wie es beschrieben worden ist, macht in der Risikogruppe der PKW-Fahrer von 41,1 Mill. nur ca. 0,07% aus.
Im Übrigen wurden bei der Gruppe 70+ die Altersgruppen von 70 bis über ca. 90 Jahren, also etwa 20 Jahrgänge, zusammengezählt und bis auf die dreijährige Gruppe der 18 bis 21-Jährigen alle weiteren mit Fünf-Jahres-Gruppen gegenübergestellt, um statistisch eine „Hochrisikogruppe“ irreführend zu bilden, die es in der Realität so nicht gibt. Gleichwohl müssen Senioren Zuschläge zur KFZ-Versicherung bis ca. 90 % selbst bei unfallfreien Verlauf von 30 Jahren und mehr leiten.
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