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Bremen: 9. Kongress für Palliativmedizin

20.03.2015

Eine gesicherte, den Anforderungen schwerstkranker Menschen
optimal entsprechende palliativmedizinische Versorgung,
sowohl stationär als auch ambulant, ist für Betroffene und
ihre Angehörigen ein wichtiges Anliegen. Zu ihnen gehören auch viele Seniorinnen und Senioren.

Die Senioren-Vertretung in der Stadtgemeinde Bremen hat sich in den vergangenen Jahren häufig mit den Problemen der palliativmedizinischen Versorgung beschäftigt und Informationen und Stellungnahmen dazu im „Durchblick“
veröffentlicht. Sie nimmt auch am „Runden Tisch Hospiz- und
Palliativversorgung“ teil, der bei der Sozialsenatorin 2012 eingerichtet wurde und sich seitdem mit der
Weiterentwicklung einer bedarfsgerechten Hospiz- und Palliativversorgung beschäftigt. Verständlicherweise besteht auch in der Ärzteschaft das Bedürfnis, über das eigene örtliche Betätigungsfeld hinaus Erfahrungen
auszutauschen und sich in dieser relativ jungen medizinischen ( Abdruck mit Genehmigung der Kongressleitung) Disziplin fortzubilden. Der schnelle demografische Wandel in den letzten beiden Jahrzehnten trug
wesentlich dazu bei, dass die Palliativmedizin stärker ins Blickfeld des medizinischen Interesses rückte.
Schon 2002 wurde am „Klinikum Links der Weser“ (KLdW) die erste Palliativstation im Lande Bremen für die stationäre würdige Unterbringung sterbenskranker Menschen eröffnet.

Seit 2007 ist im Sozialgesetzbuch V auch das Recht auf Inanspruchnahme einer spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) gesetzlich verankert. Aber bei der Umsetzung beider Möglichkeiten palliativer Versorgung
gibt es noch etliche Lücken zu schließen. Die palliativmedizinische Ausbildung der Ärzteschaft nimmt auch
erst seit wenigen Jahren zu. Mit Unterstützung des Bremer Fördervereins „Palliativstation am KLdW“ und auch der Bremer Seniorenvertretung versucht die Mannschaft der Bremer Palliativmediziner, insbesondere der Kolleginnen/Kollegen aus der Palliativstation im KLdW, offene Fragen zu klären, Versorgungslücken zu schließen und die Fortbildung zu fördern. Deshalb findet am 20.03.2015 und 21.03.2015 in der Bremer Glocke der 9. Bremer Kongress für Palliativmedizin statt.

Das Programm ist sehr umfangreich und von Fachleuten auf Fachleute zugeschnitten. Der Vortragskatalog ist thematisch vielfältig. Es geht um Fragen der medizinischen und sozialen Leistungsanforderungen in der Palliativmedizin, der Realisierungsmöglichkeiten des Bedarfs an Zuwendung und medizinischer Behandlung sowie um Fragen der organisatorischen und räumlichen Ausstattung. Ebenso stehen der Widerspruch zwischen Ökonomie und Palliativmedizin und die zukünftigen Entwicklungen im Fokus.

Die Vorträge werden begleitet von 12 Workshops zu spezifischen medizinischen Detailfragen. Für die Öffentlichkeit wird eine Veranstaltung mit einem Referat zum Thema „Das ist doch kein Leben mehr“ und mit einer Podiumsdiskussion über „Sterbehilfe“ angeboten. Der
niederländische Journalist Gerbert van Loenen wird erläutern, inwieweit die Niederlande in ihrer Haltung zu diesem Thema gegenwärtig einen Wandel durchlaufen. Die anschließende Podiumsdiskussion greift dann das Thema auf. Sie wird moderiert von Dr. Joachim Willenbrink (KLdW).
Teilnehmer sind voraussichtlich Peter Hinze (CDU, Vizepräsident des Deutschen Bundestages), Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen,MdB), Prof. Annelie Keil (Bremen), Dr. Frank Ulrich Montgomery (Präsident der Bundesärztekammer), Oliver Tolmein (Rechtsanwalt) und
Gerbert von Loenen.
Diese öffentliche und kostenlose Veranstaltung findet am Samstag, 21.März 2015, 13.30 - 15.30 Uhr im kleinen Saal der Bremer Glocke statt. Sie dürfte viele Seniorinnen/ Senioren interessieren. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Eine Sitzplatzgarantie kann jedoch nicht
gegeben werden.

Weitere Informationen finden sich unter:
Link

Quelle: Durchblick, Nr. 181