Diskriminierung melden
Suchen:

Direktversicherung: Brief an Ministerin v. der Leyen

01.12.2012 - von B.T.

Sehr geehrte Frau Dr. Ursula von der Leyen,
wenn ich Ihren Reden Glauben schenken darf, wollen Sie gegen die Altersarmut kämpfen und sich für ein würdiges Leben im Alter einsetzen. Ich bin 42 Jahre in Vollbeschäftigung zur Arbeit gegangen und beziehe eine Ostrente, die unter dem Selbstbehalt liegt.

Nun habe ich für meine Rentenzeit Vorsorge getroffen, immer den Politikern damals wie heute glaubend und habe mit meinem Betrieb 1997 eine Gehaltsumwandlungs-Direktversicherung abgeschlossen (d.h. ich habe auf mein Urlaubsgeld und das Weihnachtsgeld jährlich verzichtet und in die Vorsorgeversicherung eingezahlt und auch mein Betrieb hat noch einen Aufstockungsbetrag beigefügt).

Im Jahre 2004 wurde von der Schröderregierung das sittenwidrige GMG geschaffen, das beinhaltet, dass für betriebliche Direktversicherungen (die immer eine zusätzliche Rentenvorsorge war) Sozialleistungen abzuführen sind. Die Krankenkassen verfügen über so hohe Überschüsse, Zahlen nichts zurück und die Leistungen werden auch immer mehr eingeschränkt und gekürzt.

Wo soll das noch hinführen.

Wir werden immer höher abkassiert und die Leistungen von den Krankenkassen, Versicherungen, GEZ, Energieversorgern usw. verändern sich nicht oder werden immer schlechter, aber unsere Rente hat sich ja um 6,87 EUR erhöht, was für eine Freude.

Das GMG ist sittenwidrig :
1. Weil es alle bereits bestehenden Verträge vor 2004 mit einbezog. Die Verträge wurden einseitig geändert, ohne dass der betroffene Arbeitnehmer Einfluss nehmen konnte. Kein einziger der Versicherungspolice-Inhaber wurde über die Vertragsänderung unterrichtet.

Nach 2004 konnte jeder entscheiden, ob er so eine Versicherung abschließen möchte oder nicht. Wir konnten dies nicht und wurden in eine Situation gezwungen, die wir nicht wollten.
Es ist schon Nötigung, unmoralisch, auch altersdiskriminierend und vor allen einem Rechtsstaat unwürdig.

2. Weil dieses GMG-Gesetz vor fast leerem Abgeordneten-Haus, schnell durchgezogen wurde. Wie ist es überhaupt möglich ein Gesetz zu beschließen, wenn nicht mehr als 5% -6% aller Abgeordnete anwesend waren. Es ist schon fast eine kriminelle Handlung und man muss annehmen, dass die anwesenden Abgeordneten Lobbyisten der Krankenkassen sind.

Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen und stellen Sie im Parlament einen Antrag zur Löschung dieses sittenwidrigen GMG Gesetzes von 2004. Damit wäre der erste Schritt getan um Altersarmut und Altersdiskriminierung entgegen zu wirken.

Bitte informieren Sie mich über Ihre Vorgehensweise.
Mit freundlichen Grüßen
Brigitta T.

DIESE NACHRICHT WURDE IM INTERNET
DES DEUTSCHEN BUNDESTAGES ERFASST
Mo Nov 19 16:58:14 2012

Link: Direktversicherung: Brief an Ministerin v.d. Leyen…
Quelle: Mail an die Redaktion