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Daimler: Generationenmagement - Vorstand fordert Beitrag d. Belegschaft

30.09.2012 - von Martin Bolt, Betriebsrat

Das Problem ist nicht neu und wird inzwischen auch vom Vorstand wahrgenommen: Auf Grund der enormen Leistungsverdichtung der vergangenen Jahre und immer kürzerer Taktzeiten in der Produktion können die Beschäftigten dort kaum noch bis zum Beginn ihrer Altersteilzeit geschweige denn bis zum Beginn ihrer Rente mithalten. Die Möglichkeiten von Mitarbeitern mit Einsatzeinschränkungen in indirekten Bereichen sind durch die Fremdvergabeorgien des Vorstandes auch immer dünner geworden.

Jetzt beißt sich die Katze in den Schwanz. „Alterns- und altersgerechte Arbeitsplätze“ heißt das neue Zauberwort. In den laufenden Gesprächen zum Generationenmanagement hat der GBR nun konkrete Projekte für die Gestaltung alterns- und altersgerechter Arbeitssysteme eingefordert.

Weil solche Systeme „Geld“ kosten, fordert der Vorstand dafür einen „Beitrag“ der Belegschaft. Mitarbeitern mit Einsatzeinschränkungen, die leidensgerecht eingesetzt werden, soll das Entgelt „nach unten angepasst“ werden!

Was sind das nur für „kranke“ Gedanken? Erst sollen wir unsere Gesundheit kaputt arbeiten und anschließend mit Lohneinbußen abgemeiert werden!

Ein finanzieller Beitrag der Belegschaft für Arbeitsplätze die nicht krank machen, für Dinge die selbstverständlich sein müssen, kommt für uns überhaupt nicht in die Tüte!
Die soziale Verantwortung dafür ist und bleibt beim Unternehmen!

Quelle: alternative, Nr. 110, 27.9.2012