Diskriminierung melden
Suchen:

CSU: Aussagen zur Rente im Parteiprogramm

08.08.2012 - von H. Schimpf

Wer macht sich schon die Mühe, Parteiprogramme zu lesen? Dabei stehen dort mehr oder weniger verblüffende Dinge drin. Auch zum Thema Rente. Damit Sie nicht sagen müssen, Sie hätten es nicht gewusst: Lesen Sie die von Hermann Schimpf gefundenen und von ihm kommentierten Fundstücke im Grundsatzprogramm der CSU. So viel vorweg: Aus seiner Sicht und Erfahrung sind ALLE Parteien für die gesetzlich versicherten Erwerbstätigen, und auch für die, die es einmal waren - die heutigen Rentner - NICHT wählbar.

CSU
(1) Die CSU handelt als Anwalt der kommenden Generationen.
Eine demographische Entwicklung unseres Volkes, die dazu führt, dass in Deutschland in Zukunft weniger erwerbstätige Menschen leben werden, bedeutet auch, dass unsere Sozialsysteme für Rente (Gesundheit und Pflege) von immer weniger Schultern getragen werden.

… diese Betrachtungsweise ist falsch. Im derzeitigen Rentensystem wird nur der Arbeitnehmer Rentner, der Beiträge geleistet hat. Weniger gesetzlich versicherte Erwerbstätige bedingen also zwangsläufig weniger Rentenempfänger in der Zukunft.
Die Finanzierung der Rente ist primär auch nicht von der demographischen Entwicklung abhängig, sondern ausschließlich vom Beschäftigungsgrad. Der Beschäftigungsgrad kann – wie bereits in früheren Jahren - bei Bedarf auch von Menschen aus anderen Ländern aufrechterhalten werden. Kein Grund unser Rentensystem kaputt zu machen.


(2) Schon deshalb müssen wir gegensteuern und für Generationengerechtigkeit sorgen.
… was versteht die CSU unter Generationengerechtigkeit? Weitere Einschnitte bei den Renten? Die gesetzliche versicherten Erwerbstätigen und Rentner sind eine untrennbare wirtschaftliche Einheit (jeder Rentner war Beitragszahler und jeder Beitragszahler wird Rentner) und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Gerechtigkeit ist es, wenn über 60 Millionen Menschen wieder teilnehmen an der wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes. Angemessene Entlohnung und nicht manipulierte Renten sind dafür die Voraussetzung.
Und wie steht es mit der Gerechtigkeit der Renten im Vergleich zu den Alterseinkünften der Politiker und Beamten?


Deshalb müssen wir unseren Sozialstaat reformieren, um seine Substanz zu sichern. Die Überforderung der Sozialversicherungen für Rente (Gesundheit, Pflege und Arbeitslosigkeit) gefährdet langfristig die soziale Sicherheit.
… die Rente wird finanziert durch die Beitragszahler und nicht wie bei den Beamten durch Transferzahlungen des Staates. Die durch Beiträge umlagefinanzierte Rente belastet den Sozialstaat nicht. Reformen bei den Renten sind aber dringend erforderlich, um die Fehler, die durch die Politik gemacht wurden, wieder zurückzunehmen.
Gleichzeitig führt unser gegenwärtiges Sozialstaatssystem zu gravierenden Ungerechtigkeiten. Dieses große Potenzial kommt bisher aber zu wenig zur Geltung. Zu starre Regeln für den Renteneintritt werden den Vorstellungen vieler älterer Menschen von einem erfüllten Leben nicht gerecht.
Die CSU will eine aktivierende Politik in Zusammenarbeit mit den Senioren gestalten.

Link: LINKE: Aussagen zur Rente im Parteiprogramm…
Quelle: H. Schimpf