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Kirchenchor der Marienkantorei + Altersgrenzen

21.06.2011 - von diverse

In der Berliner Marienkantorei wird das Problem der Altersgrenzen für die Aufnahme bzw. das Weitersingen im Kirchenchor diskutiert.

"Durch Zufall sind wir auf eine Veröffentlichung eines Briefes von Fr. Dr. Elke Schulze vom 3.6. 2011 auf Ihrer Homepage „Büro gegen Altersdiskriminierung“ (Link)gestoßen.

Darin thematisiert Frau Dr. Schulze öffentlich wie Ihre Mutter, eine Sängerin der MarienKantorei, das Problem der unausgewogenen Altersstruktur unseres Chores und möglicher Umgehensweisen damit ihrer Tochter dargestellt hat.

Da dieses Thema viele Kirchenchöre in Berlin und andernorts beschäftigt, ist es sicher eine öffentliche Diskussion wert. Als langjährige SängerInnen und in verschiedenen Funktionen engagierte Mitglieder der Marienkantorei möchten wir uns an dieser öffentlichen Diskussion gern konstruktiv beteiligen. Leider wurde aber der bisherige interne Diskussionsprozess unseres Chores in dem obengenannten Brief nicht korrekt wiedergegeben, so dass wir uns zunächst zu einer sachlichen Richtigstellung genötigt sehen.

Richtig ist: In der MarienKantorei findet aktuell eine andauernde und ergebnisoffene Diskussion um die Zukunftsfähigkeit des Chores statt. Die Altersstruktur des bisher ohne jegliche Altersbegrenzung geführten Chores ist derzeit unausgewogen und es gestaltet sich zunehmend schwierig, junge SängerInnen für die Kantorei zu gewinnen. Daher wurde im Mai eine Vollversammlung des Chores abgehalten, in der verschiedene Problemwahrnehmungen und Lösungsansätze sehr offen und sachlich diskutiert wurden.

Zur Eröffnung und Strukturierung der Debatte wurde vom Chorrat der Kantorei auch ein möglicher Lösungsansatz formuliert. Dieser Vorschlag beinhaltete die eventuelle Einführung einer Altersgrenze (die bei 63-65 J. liegen könnte) für ein Gespräch und ein erneutes Vorsingen mit der Kantorin, auf dessen Grundlage über die weitere (aktive) Chormitgliedschaft entschieden werden könnte. Im Lauf der Diskussion wurden auch verschiedene andere Vorschläge (wie z.B. ein regelmäßiges Vorsingen aller SängerInnen alle 5 Jahre) gesammelt.

Über alle diese Vorschläge wird im Chor derzeit beraten und letztlich soll es zu einer geheimen Abstimmung im gesamten Chor kommen, um eine für alle tragbare Regelung zu finden.

Es wurde an diesem Diskussionsabend niemand aus dem Chor herausgeworfen und auch keine Regelung wie die im Brief genannte („Wer 63 Jahre alt ist, muss eine Gesangsprüfung ablegen und darf eventuell noch weitersingen, bis er oder sie 65 Jahre alt ist.“) durch den Chor beschlossen oder eingeführt. Im Gegenteil: es sind alle herzlich eingeladen worden, sich an der Debatte zu beteiligen und Ihre Meinung bzw. Lösungsmöglichkeiten zum Thema „Nachwuchsprobleme der MarienKantorei“ beizutragen. Eine wie im Brief dargestellte „Altersdiskriminierung“ hat es im Rahmen der Gesprächsrunde der MarienKantorei nicht gegeben.

Der Diskussionsprozess in unserem Chor ist insofern zum jetzigen Zeitpunkt keineswegs abgeschlossen. Niemandem wurde ein „Abgang“ „angedroht“. Auch ein unüberwindlicher Riss zwischen Jung und Alt manifestierte sich in der bisherigen Debatte keineswegs – vielmehr betonten jüngere wie ältere SängerInnen, dass ihnen viel an einem qualitativ hochwertigen, generationsübergreifenden gemeinschaftlichen Musizieren in einem altersmäßig ausgewogen besetzten (!), kirchlichen Chor gelegen sei.

Wir möchten Sie gerne bitten, unsere Richtigstellung neben dem veröffentlichten Beitrag von Frau Dr. Schulze mit auf Ihrer Homepage abzudrucken.

Vielen Dank!
Im Namen des Chorrates der MarienKantorei Berlin,

Michael-Johannes Riemann

Jörg-Andreas Harder

Marie-Louise Schneider

Link: Kinotipp: young@hart…
Quelle: Mail an die Redaktion