06.04.2010 - von Mate Dosen, Betriebsrat
Die Unternehmenspolitik, kein Personal mehr einzustellen, spitzt die Situation in der Logistik zu. Hier kommt nämlich noch die Firmenstrategie des „sozialverträglichen“ Personalabbaus hinzu - Kollegen, die aus den LOG-Bereichen ausscheiden, sollen nicht ersetzt werden. Dies hat in vielen Bereichen zu erheblichem Personalmangel geführt. Und dieser gefährdet die Produktionsversorgung!
Fragwürdige Unternehmenspolitik
Als Lösung dieses Problems präsentiert das Unternehmen weitere Fremdvergaben an externe Logistikdienstleister. In unserer „alternative“ haben wir schon mehrmals auf die Zustände bei den externen Firmen wie Preymesser, POP, Rhenus usw. hingewiesen.
Löhne und Arbeitsbedingungen unter Tarifniveau und verstärkter Leiharbeitereinsatz sind
hier an der Tagesordnung. Auf diesem Weg haben wir mittlerweile Menschen im Daimler-Werk, die zu Löhnen arbeiten, von denen sie und ihre Familien nicht mehr leben können – ein untragbarer Zustand für ein Unternehmen
wie Daimler, das nach außen hin um die Darstellung von Seriosität und Noblesse bemüht ist. Gleichzeitig werden 20% unserer Auslerner nur für ein Jahr übernommen und danach auf die Straße gesetzt – ein Skandal.
Dringender Handlungsauftrag
Hieraus folgend hat der Betriebsrat zwei Aufgaben, die angegangen werden müssen: ● Eine Verlängerung der Beschäftigung der 20% Auslerner, die sonst in die Arbeitslosigkeit entlassen werden, obwohl es genügend Arbeit im Unternehmen gibt. ● Eine Regelung, dass auch bei den per Werkvertrag bei uns tätigen Fremdfirmen tarifliche Standards eingehalten und die Arbeitsbedingungen
menschengerecht gestaltet werden. Dass das nicht einfach wird, ist mir klar. Aber angehen müssen wir diese Themen. Denn seinen Profit dadurch zu erhöhen, dass man Menschen ausnützt, ist unmoralisch und verwerflich. Und solche Praktiken zu bekämpfen ist die originärste Aufgabe von
Gewerkschaft und Betriebsrat.
20.5.2010
Die 20% der ausgelernten Azubis, die jetzt in die Arbeitslosigkeit geschickt werden sollten, können (vorläufig) bleiben.
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