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Daimler: Kritische Aktionäre fordern Ausstieg aus Formel 1

07.04.2009 - von Paul Russmann

Kritische Daimler-Aktionäre (KAD) fordern auf Hauptversammlung
Begrenzung der Vorstandsgehälter, Halbierung des Flottenverbrauchs bis 2020, Ausstieg aus der Formel 1 und aus der Rüstungsschmiede EADS Stuttgart.

Die Begrenzung der Vorstandsgehälter auf höchstens 500.000 Euro, die Halbierung
des Flottenverbrauchs bis 2020 sowie den Ausstieg aus der Formel 1 und der Rüstungsschmiede EADS fordern die Kritischen AktionärInnen Daimler (KAD) in ihren Gegenanträgen auf der Hauptversammlung des deutschen Automobil- und Rüstungsproduzenten am 8. April in Berlin von Vorstand und Aufsichtsrat.
KAD-Sprecher Paul Russmann sagte: „Für Elektroautos mit Atomstrom, einseitigem Lohnverzicht zu Lasten der Belegschaft und Profite durch Waffengeschäfte gibt es durch uns keine Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.“ Der massive Verlust des Unternehmenswertes, der dramatische Anstieg der Kurzarbeit und die Gefahr, Tausende Arbeitsplätze zu verlieren, werden vom Konzern als eine direkte Folge der Wirtschaftskrise dargestellt.

Für Alexander Dauensteiner, Verkehrsexperte des KAD, „greift diese Betrachtung entschieden zu kurz“. Ein wesentlicher Anteil an der derzeitigen Krise bei Daimler liege darin, so Dauensteiner, dass der Vorstand über Jahrzehnte versäumt habe, „die richtigen Produkte zu entwickeln und am Markt erfolgreich zu positionieren. Beim Flottenverbrauch verliert Mercedes-Benz gegenüber den Vorjahren weiter an Boden. BMW zieht im Wettbewerb an Mercedes
vorbei.“ So lautet das Fazit einer neuen Daimler-Studie der Kritischen Aktionäre.

Eine lückenlose Aufklärung über die Lieferung von Mercedes-Lkw mit israelischen Streumunitionswerfern ins Kriegsgebiet Georgien und den Ausstieg aus der Beteiligung an dem Rüstungskonzern EADS verlangt der KAD-Rüstungsexperte Jürgen Grässlin. „Die Beteiligung an der Produktion von Streumunitionswerfern,
Atomwaffenträgersystemen und
Kampfflugzeugen sowie Rüstungsexporte sind ethisch verwerflich und wirtschaftlich schädlich.
Nachhaltigkeitsfonds schließen deshalb Daimler-Aktien aus ihren Portofolios aus, potenzielle Kunden entscheiden sich beim Kauf gegen Autos der Mercedes Car Group.“

Den Ausstieg aus der Formel 1, eine Beschränkung der Vorstandsgehälter auf höchstens
500.000 Euro und den Verzicht auf die Dividende für das Jahr 2008 als Beitrag zur Kostensenkung in Krisenzeiten fordert Beate Winkler-Pedernera, KAD-Sprecherin für Beschäftigungspolitik, gemeinsam mit dem Daimler Betriebsrat Thomas Adler: „Die
Verbesserung des Cashflows darf nicht durch Senkung der Arbeitskosten und die Verdichtung
der Arbeit auf dem Rücken der Belegschaft ausgetragen werden.“

Kontakt:
Paul Russmann, KAD-Pressesprecher 0176-28044523

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2999
Quelle: Pressemitteilung Nr. 7/2009 Dachverband KAD

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