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Rhön Klinikum AG: Webseite für Beschwerden

27.09.2008 - von Hanne Schweitzer

Die 2.100 bundesdeutschen Krankenhäuser stehen mit 6,7 Milliarden Euro in der Kreide. Viele Kliniken müssen immer mehr Bereiche oder direkt den ganzen Betrieb an private Investoren abgeben. Der Krankenhaus"markt" hatte 2005 in D bereits ein Volumen von 62,1 Millionen Euro. Es sind also erhebliche Profite auf diesem Markt zu machen.

Inzwischen wurden 28,5 Prozent der Krankenhäuser in D. privatisiert. Den Markt teilen sich vier Krankenhauskonzerne: Rhön-Klinikum AG Link , Fresenius, Helios und die Asklepios Klinken. In der privatisierten Uniklink Marburg-Gießen sind seit 2006 ca. 500 Vollzeitstellen abgebaut worden. Entsprechend ist die Qualiatät der Versorgung. Bekanntlich fließen die Gewinne bei den privatisierten Kliniken auf die Konten der Klinik-Aktionäre. 2006 betrug z.B. der Konzerngewinn der Rhön Klinikum AG 109 Millionen €.

Die Gewerkschaft ver.di hat eine Internetseite eingerichtet, auf der Beschwerden über die Uniklinik Gießen/ Marburg veröffentlicht werden können. Auf Link können Berichte und Erfahrungen geschildert werden, um vorhandene Mängel aufzudecken. Sowohl Autor als auch beschriebene Personen werden vor der Veröffentlichung anonymisiert, um die Personen zu schützen. Der blog soll die Schattenseiten der Gewinnmaximierung an die Öffentlichkeit zu bringen und dem Rhön-Konzern ermöglichen, auf Missstände zu reagieren.

Wer sich heute darüber aufregt, dass in US-Krankenhäusern Patienten im Wartezimmer einer Notaufnahme ohne jede Hilfe vom Stuhl fallen und sterben, sollte sich darauf gefasst machen, dass die konsequente Weiterentwicklung der "Reformen" des hiesigen Krankenhausmarktes ebensolche Verhältnisse zur Folge haben könnte. So fordert z.B. die Monopolkommission des Bundes das Einfrieren der Krankenhausleistungen auf das Niveau der "Sicherstellung lediglich einer unbedingt erforderlichen Mindestversorgung" und sie kritisiert ein
"gesetzliches Vollversicherungssystem", das es schon längst nicht mehr gibt.

130.000 KlinikmitarbeiterInnen haben im September in Berlin gegen die Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen demonstriert. Die Politik zeigte sich wenig beeindruckt.

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2017
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung

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