07.06.2008 - von Elisabeth Monsig
Nun habe ich durch Zufall erfahren, daß es ein Büro gegen Altersdiskriminierung gibt. Das finde ich ja toll. Gerade kürzlich, wo der Ex Bundspräsident Herr Herzog sich in fast unflätiger Weise gegen die Alten ausgelassen hat mit der Bemerkung, daß den Alten zu viel Zuwendung entgegen käme und sie somit die Jugend ausplündern könnten.
Ich bin am 01.Januar 1924 in Köln geboren und bin 1954 mit meinen beiden Kindern in die DDR übergesiedelt. Dort habe ich 28 Jahre in der Chemie und noch Jahre über meine Rente in der Volksbildung gearbeitet und den Umgang mit alten Menschen persönlich sehr angenehm in Erinnerung. Wenn man ein Leben lang gearbeitet hat und das große Glück hatte, auch Arbeit zu bekommen, glaube ich, daß man sich nicht zu schämen braucht eine Rente zu erhalten. Leider haben heute junge Menschen kaum die Gelegenheit eine normal bezahlte Arbeit zu bekommen und deshalb keine großen Hoffnungen für einen gesicherten Lebensabend. Die Arbeitslosenquote in der Uckermark z.Z. über 20%! Dafür tragen aber nicht die Alten Schuld, nicht einmal, daß sie im Durchschnitt länger leben. Die jetzige Gesellschaftsordnung ist nicht in der Lage, ein würdevolles Leben der einfachen Menschen zu ermöglichen. Eine Regierung, die nur danach trachtet, den Finanz- und Wirtschaftsmilliardären zu
Höchstprofiten zu verhelfen, indem sie die entsprechenden Gesetze verabschieden. Wo die Steuern „verbraten“ werden, die der kleine Mann aufbringen muß, selbst für lebensbedrohende Kriegseinsätze, hat das Volk keinen Einfluß, die Stimme des Volkes wird ignoriert. Diese Politik kann sich nur dadurch erhalten, indem sie die Jungen gegen die Alten, die Arbeitenden gegen die Arbeitslosen und natürlich gegen die Ausländer, aufbringt. Die sogenannten demokratischen Wahlen, wo fast die Hälfte der Wahlberechtigten erst gar nicht mehr daran teilnehmen, kann man vergessen!
Meine Bruttorente ist seit Jahren fast gleich geblieben aber man hat mir monatlich mehrere Hundert Euro per Gesetz „gestohlen“.
Wenn ich Herrn Herzog antworten sollte, dann nur so, daß die Alten und die Jungen ausgeplündert werden! (übrigens ich mußte auch die Erfahrung machen, daß man ab dem 70. Lebensjahr nicht mehr kreditwürdig ist)
Mit meinen 84 Jahren bin ich nun noch aktiv beim „Sozialen Bündnis Brandenburg „(SBB), ich schreibe Artikel und bin Montagsdemonstrantin.
Freundliche Grüße, Elisabeth Monsig
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