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Klage gegen Zwangsrentenalter mit 65

25.04.2008 - von Friedrich Schneider

Mein Arbeitsvertrag beinhaltet die Klausel, dass das Arbeitsverhältniss mit 60 Jahren oder mit Erreichen der flexiblen Altersgrenze endet.
Geboren bin ich am 27.07.1943, arbeite zur Zeit bei einem regionalen Fernsehsender. Nun werde ich in diesem Jahr 65 und mein Arbeitgeber möchte, dass ich zu diesem Zeitpunkt den Betrieb verlasse. Er hat das bei der gestrigen Betriebsversammlung zum wiederholten Male verkündet.

Durch einen Anwalt habe ich eine Klage beim Arbeitsgericht eingereicht. Der Termin wurde auf den 9. Juni 2008 um 11:00 Uhr im Arbeitsgericht in 68159
Mannheim E7, 21 Sitzungssaal 4 1.OG festgelegt. Das Büro gegen Altersdiskriminierung bittet KollegInnen vor Ort um Wahrnehmung dieses Termins!)

Begriffe wie Auslaufmodell oder Altersstarrsinn sind im Betrieb verschiedene Male gefallen, auch zu anderen Kollegen. Ich wurde als Techniker eingestellt, bin aber auch Berufskraftfahrer mit Prüfung bei der IHK. Die habe ich in den 80iger Jahren gemacht und sie war
ein Kriterium dafür, dass ich den Job 1996 erhalten habe. Neben der technischen Betreuung des Studios konnte ich dadurch auch die Betreuung des Ü-Wagens übernehmen. Diesen LKW zu fahren wurde mir inzwischen verboten, da ich eine Schlafapnoe habe welche angeblich nicht mit dem Führen von Kraftfahrzeugen vereinbar wäre. Trotz Vorlage eines Nachweises, dass ich keinerlei gesundheitliche Einschränkungen habe, darf ich kein Firmenfahrzeug lenken. Auch wurde mir als Einzigem in einem Betrieb mit ca. 50 Mitarbeitern untersagt, Überstunden zu machen. Immer wieder wird mir unter die
Nase gerieben, dass ich vor 6 Jahren eine Bypass-Operation hatte. Immer wieder wird mir gesagt, ach, ich sei ja so krank! Ach, es sei sicherlich besser, wenn ich in Altersteilzeit ginge.

Die Liste könnte weiter fortgesetzt werden. Aber ich glaube, es ist auch so deutlich genug, wohin die Geschäftsführung tendiert. Ich will und ich werde versuchen länger als bis zu meinem 65. Geburtstag zu arbeiten, zumal ich dadurch auch meinen Rentenanspruch vergrößern kann. Im Vorgehen meines Arbeitgebers sehe ich eine Diskriminierung. Trotz eines Arbeitsvertrags mit offenem Ende wird meine Kündigung angestrebt.

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2416
Quelle: Mail an Redaktion