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Unternehmen propagieren KAMPF um Arbeitnehmer

30.11.2006 - von Hanne Schweitzer

Mit dem Rückgang der Arbeitslosigkeit stellt sich für Unternehmen das Problem, offene Stellen nicht besetzen zu können. Rund 600.000 Stellen blieben im November unbesetzt, berichtete die Bundesagentur für Arbeit. Zählt man die Stellen der privaten Arbeitsvermittlung und der Jobbörse dazu, beläuft sich die Zahl sogar auf 806.000.

Hat mal jemand gefragt, wie bei diesen Stellen das Arbeitszeit- Einkommenverhältnis aussieht?

Vor allem die öffentliche Verwaltung, das Gesundheitswesen und das verarbeitende Gewerbe hätten im November vergeblich nach Fachkräften gesucht, so die BA.

Viele Unternehmen müssten monatelang (!!! ach die Armen!!!) nach einem qualifizierten Mitarbeiter für eine neu zu besetzende Stelle suchen. "Wir können die Leute nicht so schnell anstellen, wie wir neue Stellen schaffen", beklagt etwa Karina Eggers, Mitarbeiterin des Callcenterbetreibers BUW nahe Halle.

Aus Sicht von Unternehmen wird der Mangel an Fachkräften von der Politik nicht ernst genug genommen. Dabei habe "der Kampf um die Arbeitnehmer schon begonnen" und werde sich aufgrund der alternden Bevölkerung in den kommenden Jahren verschärfen.

Nach Angaben von BA-Chef Frank-Jürgen Weise wurden neue Stellen im November vor allem durch Zeitarbeitsfirmen geschaffen. Nach einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) sind vom Fachkräftemangel insgesamt 64 Prozent der Zeitarbeitsfirmen, 30 Prozent der pharmazeutischen Industrie und 25 Prozent der IT-Firmen betroffen. Volker Treier, Leiter der Wirtschaftsstudien der DIHK, erklärte: "Einige Unternehmen geraten schlichtweg in Panik."

Also nun mal halblang! Wenn Unternehmen keine älteren Arbeitsuchenden einstellen, wenn sie diese nicht weiterbilden, weil sie Altersdiskriminierung betreiben, ausserdem evtl. auch noch schlecht zahlen und keine Zukunftsperspektiven bieten, ist das doch wohl weder die SCHULD der Älteren, noch die der Politik. Es nervt, wenn Unternehmen nach der Politik rufen. Mittlerweile weiß doch jedes Kind, wer an wessen Strippen zieht.

Quelle: Financial Times D, 30.11.06

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