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Vor zehn Jahren begehrte Griechenland gegen das deutsche Spardiktat auf – ohne Erfolg. Das ist noch heute zu spüren

Foto: H.S.

Griechenland - 11.07.2025 - von John Malamatinas, Stephan Kaufmann u.a.

Aufstand gegen Merkel in Griechenland
Das deutsche Spardiktat machte aus Griechenland eine Erfolgsstory, heißt es. Die Zahlen sprechen eine andere Sprache. ... Zehn Jahre ist es her, seit die griechische Bevölkerung am 5. Juli 2015 im Referendum mit einem klaren »Oxi« (»Nein«) auf die Sparsamkeitsdiktate der Gläubiger antwortete – trotz der Drohung eines Grexit, also eines Euro-Austritts Griechenlands. Die Konfrontation mit Griechenlands Geldgebern, vor allem Deutschland, erreichte damit einen Höhepunkt. Am Ende gewann die Bundesregierung. ...
John Malamatinas für nd unter: Link

Zehn Jahre »Oxi«: Hart, härter, Mutti
In der Griechenland-Krise zeigte Deutschland seine Macht – und was es zu ihrem Erhalt bereit ist zu tun. Zehn Jahre »Oxi«: Für die Bundesregierung war die Griechenlandkrise eine Gelegenheit, ihre Macht über Europa zu festigen.
Stephan Kaufmann für nd unter: Link

OXI - Griechenland und das vergebliche NEIN
Junge Welt unter: Link

Griechenland: Revolte gegen das System
Gregor Kritidis für Lunapark 21 unter: Link

10 Jahre oxi: Ein anderes Europa war nicht möglich
10.5.2025: Revolte gegen das System Mitsotakis von Gregor Kritidis
Eine tiefgreifende Unruhe hat die griechische Gesellschaft erfasst

Die Massendemonstrationen am 26. Januar 2025 waren kein Blitz aus heiterem Himmel.1 Die aktuellen Ereignisse sind eine Folge der Krise des neoliberalen Modells, das in Griechenland nur durch die Etablierung einer Diktatur der Gläubiger – repräsentiert durch die Troika aus IWF, der EZB sowie der EU – aufrecht erhalten werden konnte. Die Auswirkungen der EU-Krisenpolitik ab 2010, in deren Folge die griechische Ökonomie um mehr als ein Viertel einbrach, Arbeitslosigkeit, Armut und Verelendung immer neue Rekorde erreichten, haben tiefe Wunden in die griechische Gesellschaft geschlagen. Ebenso bleibt die brutale staatliche Repression gegen den massiven sozialen Widerstand – wiederholt wurden Regierungen gestürzt – im kollektiven Gedächtnis.
Der Versuch, im »Athener Frühling« 2015 mit veränderten parlamentarischen Mehrheiten eine Krisenpolitik im Interesse der Mehrheit der griechischen Bevölkerung durchzusetzen, scheiterte am ökonomischen und politischen Druck der EU unter maßgeblicher Führung des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble. Die nach den Wahlen im Januar gebildete Koalitionsregierung aus der Linkskoalition SYRIZA und den Unabhängigen Griechen (AnEl) vollzog im Sommer eine 180-Grad-Wende: Unter der massiven Drohung der Europäischen Zentralbank, die Geldzirkulation zusammenbrechen zu lassen, kapitulierte die Regierung Tsipras trotz eines mit über 60 Prozent gewonnenen Referendums bedingungslos.
Der lange Schatten?der Troika
Dieser Kotau vor der Troika hatte eine Parteispaltung und eine weitreichende Demobilisierung des sozialen Widerstandes und der gesamten politischen Linken zur Folge. Zwar konnte SYRIZA die Wahlen vom September 2015 noch gewinnen, mittelfristig verlor die Partei aufgrund ihres Glaubwürdigkeitsverlustes jedoch an Einfluss. Zwar war die Regierung Tsipras ein unwilliger Vollstrecker der Troika-Politik, aber sie setzte ihr keinen Widerstand entgegen. Das nahm vielen Menschen den Mut. ...
Weiterlesen bei: Boris Kanzleiter für Rosa Luxemburg-Stiftung unter: Link

Quelle: nd, Junge Welt, Rosa Lux