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Belgien: Polizeieinsatz bei Audi Brüssel

Foto: H.S.

Belgien - 14.11.2024 - von Sertac Actan

„Audi est à nous“: Nach den üblichen Zugeständnissen für Kostensenkung und staatlichen Beihilfen gehört (auch) Audi Brüssel der Belegschaft, doch deutsches Management ruft belgische Polizei.„Die Geschäftsführung von Audi Brüssel schaltete die Polizei ein, nachdem die Beschäftigten gegen die Ablehnung ihres Gegenvorschlags protestiert und eine „angemessene Entschädigung“ gefordert hatten.
Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaftsvertretern und dem Management von Audi Brüssel sind am Mittwoch unterbrochen worden. Die Polizei wurde eingeschaltet, nachdem Arbeiter aus Protest den Sitzungssaal betreten hatten. Die Beschäftigten sagten, sie hätten einen Gegenvorschlag zum Sozialplan des Unternehmens unterbreitet, aber nachdem dieser abgelehnt worden war, seien sie in den Sitzungssaal gegangen, um „friedlich ihre Frustration auszudrücken“. Von Seiten der Geschäftsführung hieß es hingegen, es seien Feuerwerkskörper im Sitzungssaal gezündet worden. Die Geschäftsführung rief dann die Polizei, um die Arbeiter zu entfernen – und die rückte mit Schlagstöcken, Helmen und Schilden an. „Wir wurden von der Polizei geschlagen. Wir haben Videobeweise“, sagte ein Arbeiter. „Ist das wirklich Belgien? Belgische Arbeiter verprügeln?“, rief ein anderer. Ein dritter fügte hinzu: „Wenn es Absperrungen gibt und wir drinnen sind, sind wir diejenigen, die eingesperrt sind. Wer sperrt hier also wen ein?“ Giuseppe Mezzatesta, ein Mitarbeiter von Audi Brüssel, sagte: „Sie stürmten herein wie Cowboys und schlugen uns mit Schlagstöcken. Kollegen wurden mit Schlagstöcken geschlagen.“ ...

weiterlesen und Video bei Sertac Actan für Euronews unter: Link

Bericht im Spiegel unter: Link

Bericht der Gewerkschaft CNE (Centrale nationale des employés), dem größten Gewerkschaftsbund im französischsprachigen Teil Belgiens am 15.11.2024, maschinenübersetzt von Labournet.de unter: Link
"... Kann ein deutsches Management in unserem Land tun und lassen, was es will, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden? Das Schweigen der Politiker ist ohrenbetäubend. Je mehr Stunden und Tage vergehen, desto klarer wird uns, dass sie es tun.“

Die Beschäftigten vom Standort Vorst hatten seit Wochen gegen die Pläne des Managements protestiert.
Was die meisten Beschäftigten längst ahnten, ist nun bittere Wirklichkeit: Das Audi-Werk im belgischen Vorst wird für immer seine Tore schließen. Am Mittwoch trafen sich Audi-Management und Gewerkschaften zur nächsten Gesprächsrunde. »Wir können nicht garantieren, dass wir weiterarbeiten«, hieß es laut dem öffentlich-rechtlichen Sender VRT NWS aus Gewerkschaftskreisen. Die Direktion hatte den Gewerkschaften am Dienstag auf einer außerordentlichen Betriebsratssitzung mitgeteilt, dass auch der allerletzte Interessent für eine Übernahme einen Rückzieher macht.

»Die aktive Suche nach einem Käufer für Audi Vorst ist nun beendet«, sagte der Sprecher von Audi Brussels, Peter D`hoore, laut VRT NWS. Das heißt: Am 28. Februar rollt der letzte Wagen vom Band. »Allerdings sind wir offen für potentielle Investoren, die sich mit einem interessanten Konzept präsentieren«, ließ der Audi-Sprecher die Tür noch einen Spalt weit offen. Doch wer will daran noch glauben? ...

weiterlesen bei Gerrit Hoekmann für Junge Welt unter: Link

Quelle: Euronews

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