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Alles, was man kaufen kann, wird teurer!

Foto: H.S.

04.02.2023 - von Hartmut Jeromin

Alles, was man kaufen kann, wird teurer! Das ist Fakt. Man erlebte es beim Kaufen- und verlor bald den Überblick. Besonders beim Bäcker tat und tut das weh. Weil man das Grundnahrungsmittel ja braucht, niemand erzeugt auf eigenem Feld noch Getreide, mahlt es in eigener Mühle und bäckt in eigenem Ofen…

Weil die Erzeugerpreise so um 30 bis 40 % gestiegen sind im Jahr 2022! Und die stiegen wegen gestörter Lieferketten, steigender Energiepreise und in der nächsten Runde durch die Lohn- Preisspiralen. Preise und Löhne schaukeln sich gegenseitig hoch. Und die EZB hatte noch 2021 eine „Zielmarke“ von 2 % Inflation, die Inflation erreichte aber bald schon 5 % und danach gar zweistellige Werte. In anderthalb Jahren sind wir so in einer anderen Welt angekommen!

Die Gewerkschaften können nicht Ursache gewesen sein, sie (Chemie-, Metallbereich) genehmigten ihren Mitgliedern im Oktober/ November 2022 niedrige Tariferhöhungen mit langen Laufzeiten, ja schalteten sogar noch eine achtmonatige Nullrunde vor! Da frage ich mich, wieso die Grünen es schafften, ganze Landesregierungen, ja ganze Industrie- und Wirtschaftszweige zu dominieren, die Gewerkschaften aber sichtbar nicht?

Und nun sinkt die Nachfrage! Weil die Reallöhne sinken! Mehr Geld ist nicht in der Bevölkerung. Und so geben die Unternehmen den Kostendruck nur nach und nach an die Verbraucher weiter. Könnte man eventuell ja zeitweise auf Kredit leben? Die Banken arbeiten mit Zinssteigerungen dagegen! Verschuldung bringt also nichts, außer Schulden! Vieles hängt also demnächst von der „Lohnpolitik“ ab. Die Wettbewerbsfähigkeit, das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung der Euro-Länder werden weiter leiden unter dem ökonomischen Schock.

Und der Euro? Und der Dollar? Und die Warenströme? In der Westukraine sammeln sich gerade ungeheure Getreidemengen an und damit fallen die Preise für die Folgeprodukte. Aber kommt da was eventuell beim Kunden an? Bei welchen Kunden? Gehungert wird in Afrika immer noch. Es gibt da also noch weitere Zusammenhänge außer den der Lohn-Preis-Spiralen! Ob es im Rahmen der Europäischen Union da Lösungen gibt? Neunzehn verschiedene Volkswirtschaften sind nicht so leicht unter einen Hut zu bringen. Der Euro allein wird das nicht richten. Das zeigen die Eurokrisen in den ersten zehn Jahren mit dem Euro (€)!

Im Fernsehen liefen jüngst so Reportagen über die schönen Autos der Reichen, über ihre luxuriösen Wohnsitze, über ihre Jachten und Flugzeuge, über Urlaube der Dame Timoschenko in Dubai. Da frage ich mich schon … hat der Kunde überhaupt eine Chance, den Preisen auszuweichen?

Die Marktbeherrscher besonders im Bauwesen, Wohnungsvermietung und Einzelhandel haben das fest im Griff und machen so jede Menge Extraprofite: Der amerikanische Ölriese Exxon Mobil machte nun einen Gewinn von 51,4 Mrd. € für 2022 bekannt, der höchste von ihm jemals erzielte Gewinn!

Diese Seite des Geschehens wird z.B. vom Politikwissenschaftler Martin Höpner (s. Max Planck-Forschung/Ausgabe 4/22, S.18 ff) völlig ausgeblendet, stattdessen empfiehlt er den Gewerkschaften auch weiterhin Zurückhaltung bei Lohnforderungen („Zurückhaltung zahlt sich aus“).

Aber mehr frage ich mich, ob der Autohändler seinen vor einem Jahr vereinbarten Sonder-Preis für ein Auto wird halten können? Es ist ja ein gültiger Vertrag mit unbestimmter Lieferfrist. Bei mehr als 5% Preiserhöhung kann ich vom Vertrag zurücktreten! Bei Änderung z.B. der Umsatzsteuer kann ich Nachanpassung verlangen u.s.w. Da muß ich in Wolfsburg am Liefertag noch etliche Fragen stellen und sehr aufpassen. Die Händler sind einem doch immer über. Denkt Hartmut Jeromin im Februar 2023 und soeben rief auch noch die Weinhändlerin an, warum ich nicht auf der Grünen Woche war. Die Besucher da seien alle gut drauf gewesen und so … nur ich hätte noch keine Bestellung aufgegeben!

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Newsletter "Politik in Sachsen" vom 6.2.2023
Sonntagsfrage: CDU und AfD gleichauf


CDU: 29 Prozent (-3 gegenüber 2. Januar)
AfD: 29 Prozent (+1)
Grüne: 10 Prozent (-2)
SPD: 9 Prozent (+1)
Linke: 9 Prozent (+2)
FDP: 4 Prozent (+0)
Sonstige: 10 Prozent (+1)

Quelle: Hartmut Jeromin