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Köln: Veranstaltungen zum Antikriegstag am 1.9.2023

01.09.2023

"Wir, die ukrainischen Pazifisten, fordern und werden uns bemühen, den Krieg mit friedlichen Mitteln zu beenden und das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen zu schützen. (...)

Die derzeitige Politik des Krieges bis zum absoluten Sieg und der Missachtung von Kritik an Menschenrechtsverteidigern ist inakzeptabel und muss geändert werden. Was wir brauchen, sind ein Waffenstillstand, Friedensgespräche und ernsthafte Bemühungen, die tragischen Fehler zu korrigieren, die auf beiden Seiten des Konflikts gemacht wurden. Eine Verlängerung des Krieges hat katastrophale, tödliche Folgen und zerstört weiterhin das Wohlergehen der Gesellschaft und der Umwelt nicht nur in der Ukraine, sondern in der ganzen Welt. Früher oder später werden sich die Parteien an den Verhandlungstisch setzen, wenn nicht nach ihrer vernünftigen Entscheidung, dann unter dem Druck des unerträglichen Leids und der Schwächung, die sich durch die Wahl des diplomatischen Weges besser vermeiden lassen."
("Friedensagenda für die Ukraine und die Welt" vom der ukrainischen Pazifistischen Bewegung, 21.09.2022)


"In den westlichen Ländern sollte man selbstkritisch zur Kenntnis nehmen,
dass zur Vorgeschichte des aktuellen Krieges die Erosion globaler Rüstungskontroll- und Abrüstungsregime gehört. Die ist keineswegs allein von Russland, sondern auch von den Nato-Partnern zu verantworten (wenngleich das den Krieg natürlich keinesfalls entschuldigt).

Daher wäre zu wünschen, dass die Nato und die EU-Mitgliedstaaten, statt ihre militärischen Arsenale immer weiter auszubauen, für die Zukunft eine Politik der Entmilitarisierung unter dem Dach der Vereinten Nationen anstreben. Die Beseitigung der nuklearen Massenvernichtungswaffen muss mit erster Priorität auf die Tagesordnung gesetzt werden. (...) Nachhaltige Entwicklung und globale Gerechtigkeit sowie Anstrengungen für Abrüstung gehören zusammen. Die Klimakrise und die nukleare Gefahr bilden derzeit die größte Gefährdung für die Menschheit. Beide Gefahren können nur durch Kooperation des Westens mit Russland, China und den Ländern des Globalen Südens begrenzt werden."

(Bundeszentrale für politische Bildung, 27.07.2023: Martina Fischer: "Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden?")

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
jeder Tag, den der Krieg in der Ukraine andauert, zeigt den Zynismus und die Sinnlosigkeit dieses gegenseitigen Mordens. Die Durchsuchung der Wohnung von Yurii Sheliazhenko, Sprecher der ukrainischen pazifistischen Bewegung, steht stellvertretend für Repression gegen Kriegsgegnerinnen und Kriegsgegner angesichts zunehmender "Kriegsmüdigkeit" und zahlreicher globaler Initiativen für den dringend notwendigen Waffenstillstand und einen dauerhaften Frieden: Die fortgesetzte und wahnwitzige Orientierung auf einen "militärischen Sieg" ist das Verbrechen, nicht der Pazifismus. Die Waffen müssen schweigen! Wir rufen daher alle auf, die Solidaritätspetition für Yurii zu unterzeichnen und unterstützen seine Nominierung für den Friedensnobelpreis.

Für den Frieden hat die Friedensbewegung hierzulande zentrale Bedeutung: Mit der Überlegung, Marschflugkörper zu liefern, heizt die Bundesregierung den Krieg weiter an - für eine Ende der Eskalation und eine soziale, zivile und demokratische Zeitenwende kommt es auf unser Engagement an! Um die Zerstörung zu beenden und für den Frieden die gemeinsamen Belange in die Hände zu nehmen, dafür sind alle zum Antikriegstag am 1. September eingeladen. Unter dem Motto "Den Frieden und die Zukunft gewinnen, nicht den Krieg" - wollen wir diskutieren und feiern, um aus der Geschichte für eine besseres Welt zu lernen und eine Kultur des Friedens stärker in die Welt zu bringen. Wir freuen uns auf Friedensgedichte von Menschen aus der Ukraine, Russland und hierzulande, auf die Podiumsdiskussion mit Hans-Christof von Sponeck, langjähriger UN-Diplomat, Sevim Da?delen, MdB DIE LINKE, und Wolfgang Däubler, Erstunterzeichner der sozialdemokratischen Kampagne „Mehr Diplomatie wagen“, auf Musik von HopStopBanda und die DJ´s von der Barinton-Crew!

Für die Mobilisierung zum Antikriegstag wird jede und jeder gebraucht:

- Leitet die Mail gerne weiter!

- Jede und jeder kann Flyer und Plakate für den Antikriegstag hier abholen:

Im Friedensbildungswerk, Obenmarspforten 7-11: Meldet euch dafür bei Michael Sünner!: 0174 9509932

Im Wahlkreisbüro Matthias W. Birkwald, Severinswall 37, 50678 Köln: Mo., Di. und Fr. 10.00 bis 18.00 Uhr, Mi. 10.00 bis 17.30 Uhr und Do. 10.00 bis 19.30 Uhr. Diese Woche ist das Büro an allen Tagen aber nur bis 15 Uhr geöffnet! Ruft am besten vorher im Büro an: 0221-53097840.

- Am Donnerstag den 31.08 macht der AK Zivilklausel der Uni Köln von 12 bis 14:30 an der Mensa einen Infotisch. (Zülpicherstr. / Ecker Alphons Silbermann Weg). Weitere Infotische sind in Planung und werden zeitnah auf unserer Homepage angekündigt, schreibt uns, wenn ihr dazukommen wollt oder über die Mobi-Aktionen direkt informiert werden möchtet!: kontakt@koelner-friedensforum.org

Die Aktivitäten im Einzelnen:

1) Di., 15. August: Nils Melzer – Der Fall Julian Assange. Geschichte einer Verfolgung

Josef Tratnik liest
Wann und wo: 19:00 Uhr, Der andere Buchladen GmbH, Weyertal 32, 50937 Köln-Su?lz (Uni-Nähe)

Nils Melzer, Autor des Buches „Der Fall Assange – Geschichte einer Verfolgung“ Jahrgang 1970, ist Professor fu?r internationales Recht und lehrt in Glasgow und Genf. Von 2016 bis 2022 war er Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen u?ber Folter. „ Wir mu?ssen aufhören zu glauben, dass es bei Julian Assange wirklich um eine Strafuntersuchung wegen Sexualdelikten, Spionage oder Hacking geht. Was WikiLeaks getan hat, bedroht die politischen und wirtschaftlichen Eliten weltweit gleichermaßen. Der Fall Assange zeigt, dass es den Regierungen heute nicht mehr um legitime Vertraulichkeit geht, sondern um die Unterdru?ckung der Wahrheit zum Schutz von unkontrollierbarer Macht, Korruption und Straflosigkeit.” (Nils Melzer)

Eintritt frei – Spenden sind willkommen.
Kontakt: free-assange-koeln@proton.me
Free Assange Köln, DFG-VK Gruppe Köln, Amnesty International Bezirk Köln, Der andere Buchladen GmbH



2.) So., 20. August: Schritte zum Frieden - Deutsche Handlungsoptionen im Ukraine-Krieg

Wann und Wo: 19.30 - 21:00 Uhr, Tersteegenhaus, Emmastr. 6, 50937 Köln (Sülz)
Mit Simon Bödecker, Referent für Öffentlichkeitsarbeitund atomare Abrüstung bei Ohne Rüstung Leben.
Der Termin findet statt in der Reihe "Abendgespräch zur Sache" , veranstaltet von der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Klettenberg und dem Katholischen Bildungswerk.
Der Eintritt ist frei, es ist keine Anmeldung nötig.


3.) Do., 31. August, Diskussionsveranstaltung: Auch im und trotz Krieg friedenslogisch denken und handeln

Fünf zivilgesellschaftliche Arbeitsfelder
Wann und Wo?: 19.30 – 21.00, Melanchthon-Akademie, Karthäuser Wall 24b. Teilnahme kostenfrei
Mit Hanne-Margret Birckenbach, Trägerin des Göttinger Friedenspreis 2023. Gerade ist ihr aktuelles Buch «Friedenslogik verstehen» im Wochenschauverlag erschienen.

"Wie muss Frieden heute konzeptionell gedacht werden, damit ein gewaltfreier Konfliktaustrag nicht mit dem Streben nach Sicherheit kollidiert? Wie kann Frieden unter den Bedingungen einer politisierten und globalisierten Welt funktionieren? Hanne-Margret Birckenbach beschreibt das Konzept der Friedenslogik – ein alternatives Konzept zur Sicherheitslogik, bei der der Wille zum Frieden durch Rüstung und militärische Drohpotenziale erreicht wird. Sein Ziel ist es, eine verbreiterte Teilhabe zu ermöglichen, die Relevanz der Schlüsselkategorie Frieden für die Sicherheits- und Menschenrechtspolitik sowie die entwicklungspolitische Zusammenarbeit begreifbar zu machen und zur Anwendung der Prinzipien anzuregen."

Eine gemeinsame Veranstaltung der Melanchthon-Akademie, dem Katholischen Bildungswerk und dem Friedensbildungswerk.


4) Fr., 1. September, ANTIKRIEGSTAG 2023: „Den Frieden und die Zukunft gewinnen, nicht den Krieg“

Diskussionsveranstaltung, Konzert und Feier für den Frieden
Wann und Wo?: 18 Uhr, Quäker Nachbarschaftsheim e. V., Kreutzerstraße 5-9, Köln
Wir freuen uns auf:
Hans-Christof von Sponeck, langjähriger UN-Diplomat. Im Jahr 2000 trat er aus Protest gegen die Sanktionspolitik des UN-Sicherheitsrates gegenüber dem Irak als beigeordneter UN-Generalsekretär zurück.
Sevim Da?delen, MdB DIE LINKE. Sie klärt unermüdlich über die machtpolitischen Interessen und Triebkräfte „im eigenen Land“ auf, die einem nachhaltigen Frieden im Wege stehen.
Wolfgang Däubler, Arbeitsrechtler und Erstunterzeichner der sozialdemokratischen Kampagne „Mehr Diplomatie wagen“.
Grußwort: DGB Köln
Konzert: HopStopBanda, anschließend Musik von den DJ´s der Barinton Crew!

Kulturbeiträge: Gedichte für Frieden und internationale Solidarität, vorgetragen von Menschen aus der Ukraine, Russland, Frankreich und Deutschland

Feier mit DJ: Barinton- Crew (Funk, Soul & Hip Hop)

Der Aufruf:
„Jede Kanone, die gebaut wird, jedes Kriegsschiff, das vom Stapel gelassen wird, jede abgefeuerte Rakete bedeutet letztlich einen Diebstahl an denen, die hungern und nichts zu essen bekommen, denen, die frieren und keine Kleidung haben. Eine Welt unter Waffen verpulvert nicht nur Geld allein. Sie verpulvert auch den Schweiß ihrer Arbeiter, den Geist ihrer Wissenschaftler und die Hoffnung ihrer Kinder.“

US-Präsident Dwight D. Eisenhower, Rede 1953, "The Chance for Peace".

Wir laden anlässlich des Antikriegstags am 1. September zu einer Diskussionsveranstaltung mit anschließender Feier für den Frieden ein!

Gemeinsam wollen wir aus der Geschichte schöpfen, um die unerfüllten Hoffnungen und Schlussfolgerungen aus der Befreiung von Krieg und Faschismus neu aufleben zu lassen. Mit Musik und Kultur, Essen, Getränken, Tanz und guten Gesprächen setzen wir ein lebensbejahendes Kontra gegen die dumpfe Kriegslogik und wollen eine Kultur des Friedens und der Völkerverständigung von unten schaffen.

Am 1. September vor 84 Jahren überfiel die Wehrmacht Polen, es war der Beginn des bestialischen Raub- und Vernichtungskriegs Nazi-Deutschlands, der unter der Losung „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ beendet wurde.

Eine Konsequenz aus dem antifaschistischen Engagement der Anti-Hitler-Koalition war die Verabschiedung der UN-Charta und die Gründung der Organisation der Vereinten Nationen, um „zukünftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren“.

Unter dem Dach der UN sollte internationale Zusammenarbeit stattfinden, um soziale, wirtschaftliche und kulturelle Rechte zu fördern und „friedliche und freundschaftliche, auf der Achtung des Prinzips der Gleichberechtigung und der Selbstbestimmung der Völker beruhende Beziehungen zwischen den Nationen“ zu verwirklichen.

Eine Renaissance dieser Entwicklungsmaßstäbe muss neu erkämpft werden. Nach dem Ende der bilateralen Nachkriegsordnung haben die NATO-Staaten ihren Feldzug zur Durchsetzung einer marktgerechten Weltordnung global verschärft und mit den Kriegen gegen Jugoslawien, Afghanistan, den Irak oder Libyen das Völkerrecht unzählige Male mit Füßen getreten. Millionen von Toten, die Zerstörung ganzer Landstriche, weltweite Privatisierungen, Demokratie- und Sozialabbau waren die Folgen. Nicht der Pazifismus ist gescheitert, sondern der Markt und der Militarismus scheitern tagtäglich angesichts der drängenden Aufgaben, vor denen die Menschheit steht. Seit dem brutalen und ebenso völkerrechtswidrigen Krieg Russlands in der Ukraine bedarf es erst recht diplomatischer und zivilgesellschaftlicher Initiativen für Frieden, für Abrüstung und für eine soziale, demokratische, ökologische und zivile Neuordnung der Welt.

Verlierer der Kriegslogik und des Aufrüstungswettlaufs sind die Menschen in der Ukraine, die in den Tod und in die Flucht getrieben werden, die Soldaten aller Seiten, die als Kanonenfutter verheizt werden, und die Bevölkerung, die die sozialen Folgen tragen und den militärisch-industriellen Komplex finanzieren muss. Allein im Juli hat der Bundestag 13 Mrd. Euro für die Anschaffung neuer Kampfhubschrauber, von Munition und Panzern bewilligt, während Pflegefinanzierung, Kindergrundsicherung, BAföG sowie alle notwendigen Investitionen zum Allgemeinwohl abgewürgt werden.

Es ist an uns, die Zukunft solidarisch in die Hände zu nehmen. Wir wollen dafür zusammenkommen und diskutieren: Worauf kommt es an, um in der Ukraine dem Sterben ein Ende zu setzen und die weltweite Aufrüstungs- und Eskalationsspirale zu beenden? Was sind Kriegsursachen? Wie schaffen wir Friedensursachen und internationale Kooperation zur Verwirklichung der Entwicklungsziele der UN? Welche Akteure stiften Krieg? Auf wen und auf was können wir setzen, um Frieden zu stiften?

Diese Veranstaltung wird ausschließlich aus Spenden finanziert. Wir freuen uns auf Eure Unterstützung an dem Abend. Oder im Vorfeld: kontakt@koelner-friedensforum.org

Eine Initiative des Kölner Friedensforums


Regelmäßige Termine
Jeden 9. des Monats von 17-18 Uhr findet eine Mahnwache gegen Atomwaffen vor der Antoniterkirche vom internationalen Versöhnungsbund und Pax Christi statt.

Das Friedensforum trifft sich jeden ersten Mittwoch im Monat um 19:30 Uhr im Friedensbildungswerk, Obenmarspforten 7-11.

Abschließend ein Hinweis für alle, die den Hiroshimatag verpasst haben oder die Reden gerne nachlesen wollen - hier finden sich die Reden und Eindrücke von der nachdenklichen wie kämpferischen Gedenkveranstaltung.

Leitet diese Mail gerne weiter!

Friedensbewegte Grüße
das Kölner Friedensforum
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Für den Frieden aktiv -

Quelle: Kölner Friedensforum