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Metaller in Leipzig demonstrierten für höhere Löhne - Bundesbankchef rechnet mit 10 % Inflation

Foto: H.S.

12.09.2022 - von (dpa/jW), WELT

Rund 2.000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie sind am Sonnabend in Leipzig für einen höheren Lohn auf die Straße gegangen. »Es sind deutlich mehr Menschen gekommen, als wir erwartet haben«, sagte IG-Metall-Sprecher Markus Sievers. Die Stimmung sei gut, die Demonstranten machten lautstark auf sich und ihre Forderungen aufmerksam.
In einer neuen Tarifrunde fordert die Gewerkschaft angesichts der starken Inflation ein Lohnplus von acht Prozent für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche.

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15.9.2022: Ohne Annäherung ist am Mittwoch die erste Tarifrunde in der sächsischen Metall- und Elektroindustrie zu Ende gegangen
Die Unternehmer hätten eine Nullrunde gefordert, teilte die IG Metall mit. Der Vorschlag laufe auf eine »Minusrunde« hinaus und sei eine »Provokation«. Die Gewerkschaft fordert nach vier Jahren ohne Lohnerhöhung ein Plus von acht Prozent. Am 14. Oktober wird weiter verhandelt. Zu den geplanten »Entlastungen« der Bundesregierung sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann der Augsburger Allgemeinen vom Mittwoch, die bisherigen Ankündigungen reichten »nicht aus, um Durchschnittshaushalte vor existentiellen Notlagen zu schützen«. (dpa/jW)

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12.9.2022 Chef der Bundesbank rechnet mit einer negativen Wirtschaftsentwicklung in der Bundesrepublik
Im Interview mit dem Deutschlandfunk sagte Joachim Nagel mit Blick auf die jüngst erfolgte Zinsanhebung durch die Europäische Zentralbank (EZB), bleibe die Inflationsentwicklung bestehen, müssten die Zinsen angehoben werden. Die Inflation könne im Dezember mit zehn Prozent ihren Höhepunkt erreichen. Die Bundesrepublik könne im dritten und vierten Quartal geringere Wachstumsraten verzeichnen, 2023 sogar eine Rezession. Sollte sich die Inflation verstetigen, werde sie auch Löhne erfassen. (dpa/jW)

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13.9.2022: IfW: Warnung vor mageren Jahren
Deutschland stehen magere Jahre bevor“, sagte IfW-Konjunkturchef und -Vizepräsident Stefan Kooths zu der Mittelfristprojektion des Kiel Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW Kiel). Als eine Ursache ist ihm die „Die Alterung der Gesellschaft" aufgefallen. Wohlgemerkt: er spricht von der Alterung und nicht etwa von der Unterjüngung, wie Professor Lehr den Spieß umzudrehen pflegte. Laut Kooths werden die Wachstumsaussichten durch das Fehlen junger Leute - aber das sagt er nicht. Er bleibt dabei: Die Wachstumsaussichten werden "empfindlich" durch die Alterung gestört, "weil künftig weniger Menschen arbeiten werden.“ Hinzu kämen, so Kooths weiter, "infolge des Krieges in der Ukraine knapper und teurer gewordene Energierohstoffe."
Dazu muss man wissen: Die Energierohstoffe haben sich bereits VOR dem Ukrainekrieg verknappt! 1. Die Welterdölförderung sank im Jahr 2020 um über 7 % auf 4,16 Gigatonnen, während der Mineralölverbrauch im selben Zeitraum sogar noch stärker, um über 9 % auf 4,24 Gigatonnen zurückging. 2. Der weltweite Erdgasverbrauch ging 2020 gegenüber dem Vorjahr um rund 1,5 % zurück. Die Jahresförderung reduzierte sich um rund 3 % auf etwa 4 Billionen Kubikmeter.
Kooths Folgerung: Bei "normaler Auslastung der Produktionskapazitäten" dürfte die "mögliche Zunahme der Wirtschaftsleistung Ende 2027 nur noch knapp 0,7 Prozent betragen. Zum Vergleich: Im langjährigen Durchschnitt lag sie vor der Corona-Krise bei 1,3 Prozent.
Dazu wüsste man doch gerne: Was ist eine "normale" Auslastung der Produktionskapzitäten?
Und warum sollen o,7 % Zunahme der Wirtschaftsleistung schlecht sein? Für die Umwelt und Lebensbedingungen auf diesem Planeten wäre das allerdings eine e Prognose!

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13.9.2022: Ifo-Institut: Düstere Aussichten für das Jahr 2023
Die IfonmitarbeiterInnen sagen voraus, dass die ökonomischen Belastungen im Jahr 2023 für die Bürger weiter steigen werden. Das Münchner Institut rechnet damit, dass die Inflation auf 9,1 Prozent steigen wird. Außerdem sagen sie einen Rückgang der realen Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent voraus. Dazu muss man wissen: In Österreich wurde der Strompreis bis Ende 2024 gedeckelt! 13.9.2022 WELT

FAZ 29.6.2022: Abschluss in der saarländischen Stahlindustrie
Die rund 15 000 Beschäftigten der saarländischen Stahlindustrie bekommen von November an 6,5 Prozent mehr Geld und für September und Oktober eine Zahlung über insgesamt 500 Euro. Darauf hätten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft in der ersten Verhandlungsrunde geeinigt, teilte die Industriegewerkschaft IG Metall am Dienstag mit. Sie hatte ursprünglich 8,2 Prozent mehr Geld für zwölf Monate gefordert. Die Arbeitgeber waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Das Tarifgebiet umfasst auch Buderus Edelstahl in Wetzlar sowie die Badischen Stahlwerke Kehl.

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Junge Welt 21.6.2022 IG Metall fordert sieben bis acht Prozent
Der Entgelttarifvertrag in der Metall- und Elektroindustrie läuft am 30. September aus. Die Friedenspflicht endet mit dem 28. Oktober 2022. Am Montag empfahl der Gewerkschaftsvorstand den Tarifbezirken für die voraussichtlich im September beginnenden Tarifgespräche, zwischen sieben und acht Prozent mehr Lohn und eine Laufzeit von zwölf Monaten zu fordern. Nach vier Jahren hätten die rund 3,9 Millionen Beschäftigten »wieder eine ordentliche Erhöhung ihrer Entgelttabellen verdient«, erklärte der Erste Vorsitzende der IG Metall. Die Auftrags- und Ertragslage in der Branche sei gut. Im Gegensatz zu den Unternehmen könnten die Beschäftigten die Preise nicht weitergeben.

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19.6.2022, Wallstreet online: NRW-Metall-Arbeitgeber warnt vor überzogenen Lohnabschlüsse
Vor der Tarifrunde für 3,8 Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie hat der Präsident der nordrhein-westfälischen Metallarbeitgeber, Arndt Kirchhoff, der auch Vizepräsident des Dachverbands Gesamtmetall ist, die Gewerkschaft IG Metall zu einer Lohnpolitik mit Augenmaß und Differenzierungsspielraum für die Betriebe aufgerufen. „Ich kann nur eindringlich davor warnen, durch überzogene Lohnabschlüsse im für die deutsche Volkswirtschaft bedeutendsten Industriezweig die Inflation noch weiter anzuheizen“, schreibt Kirchhoff in einem Gastbeitrag für die F.A.Z.
„Gefordert ist ein tarifpolitischer Instrumentenkoffer, der der äußerst heterogenen Lage in den Betrieben Rechnung trägt.“ Ihm sei aber „auch bewusst, dass steigende Verbraucherpreise unseren Beschäftigten große Sorgen machen“, so Kirchhoff. Auch die Arbeitgeber sähen die Bundesregierung vor der Aufgabe, auf die Inflation mit weiteren „erheblichen Entlastungen“ zu reagieren.

Quelle: Junge Welt, 12.9.2022