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Die Anmaßung der G7-Länder

Foto: H.S.

28.07.2022 - von Fred Schmidt

Die Welt hat genug für alle, aber nicht
genug für die Gier aller! Wir werden keinen
wirklichen Frieden in der Welt haben,
wenn wir die jeweils anderen Länder als
Rohstoffquellen oder als Märkte für unsere
Industrieprodukte betrachten.
Mahatma Gandhi

G7 – Ein Zehntel der Weltbevölkerung
1975 haben sich die damals sieben wirtschaftlich führenden Industrieländer zur G7 zusammengeschlossen: USA, Japan, BRD, Frankreich, Großbritannien, Italien und etwas später Kanada. Es entstand der Klub der Mächtigen, der reichsten und einflussreichsten Staaten. Was zunächst als Kamingespräche geplant war, entwickelte sich zur Gruppe G7 mit globalem Führungsanspruch – durch nichts legitimiert, außer ökonomischer und militärischer Macht. Mit knapp 10% (9,9%) der Weltbevölkerung – wovon nur ein Bruchteil hinter diesen Regierungen steht – spielen sich die sieben kapitalistischen Staaten als die Herren der Welt auf. Sie erheben den Anspruch, über die Geschicke der gesamten Welt zu entscheiden. Dazu treffen sich die Staatsoberhäupter zum jährlichen Gipfeltreffen, rollierend entsprechend den einzelnen Staaten. 2022 in Deutschland in Schloß Elmau bei Garmisch. Vorbereitet werden die Treffen jeweils durch G7-Zusammenkünfte auf Ministerebene.

Die G7 sind zugleich der Kern des sog. Werte-Westens: Freedom & Democracy, Werte, die sie selbst weitgehend nur formal leben – oder wie bei der Installierung von G7 - ganz außen vorlassen – die sie aber anderen Völkern und Kulturen aufzwingen wollen.

Zur Absicherung ihrer Anmaßung, die ganze Welt in ihrem Sinn und zur Verbesserung der Kapitalverwertung ihrer global operierenden Konzerne zu performen, haben sich die G7 ein weltweites Spinnennetz von Institutionen und Abkommen geschaffen, das sie weitgehend dominieren: Welthandelsorganisation (WTO), Weltbank, IWF, Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die mächtigen Zentralbanken Fed und EZB, das internationale Zahlungssystem SWIFT, der Klub der Industriestaaten OECD und die NATO. Der technologische Vorsprung, das akkumulierte Kapital, verbunden mit einer hemmungslosen Ausbeutung von Mensch und Natur befähigen die G7-Staaten, den Löwenanteil des Welt-Sozialprodukts zu erzeugen. Die ökonomische Basis der G7-Anmaßung bilden 147 Transnationale Konzerne, welche die Weltwirtschaft kontrollieren. Der Klub der 147 lässt sich als ein geschlossenes und gegenseitig verflochtenes System mit wechselseitigen Beteiligungen identifizieren. Es handelt sich zum großen Teil um Institutionelle Anleger, die als beherrschende Eigentümer bei den meisten Großkonzernen firmieren. Die Verschmelzung von Finanzkapital mit dem Realkapital ist der Kern der Macht in der Welt der Wirtschaft.

Die Rüstungsausgaben der G7-Länder umfassen 52 Prozent der Welt-Rüstungsausgaben
Über 14 Millionen der weltweit identifizierbaren Geld-MillionärInnen (22.5 Mio.) leben in einem G7-Land.
Fast ein halbes Jahrhundert nach der Gründung des G7-Gipfels beweisen die G7-Regierungen weiterhin ihre Unfähigkeit, Antworten und Maßnahmen zur Lösung der bestehenden Probleme wie Inflation, Energiekrise, Hungerkrise, Aufrüstung und Kriegsbedrohung anzugehen. Mit ihren Sanktionen gegen Russland und dem Boykott von russischem Erdöl und Gas haben die Mächtigen die Inflation angeheizt und die Gasversorgung der eigenen Bevölkerung mutwillig aufs Spiel gesetzt. Die Bevölkerung zahlt für die Kalte-Kriegs-Politik.

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Quelle: Fred Schmid, isw München