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Sozial- und Erziehungsdienst: Nur 20 Prozent beteiligen sich an Befragung zum Verhandlungsergebnis von Verdi

Foto: H.S.

21.07.2022 - von gewerkschaftsforum

Die diesjährige Tarifauseinandersetzung für die rund 330.000 Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst stand von Anfang an unter schlechten Zeichen. Der Arbeitskampf um die Aufwertung ihrer Arbeit wurde erst mehrmals verschoben und dann hatte die Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit der Einrichtung von „Tarifbotschaftern“ und der Abschaffung der kraftvollen Streik-Delegierten-Konferenzen, als gutes Beispiel für Demokratie im Arbeitskampf vorgesorgt und damit den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst die Entscheidungsmacht entzogen.

Die Mitgliederbefragung über den mageren Abschluss ist Mitte Juni 2022 zu Ende gegangen mit einem erschreckenden Ergebnis: Die Streikenden, überwiegend Frauen, die in den Auseinandersetzungen von 2009 und 2015 eine unglaubliche Frauenpower, engagiertes und solarisches Handeln zeigten, haben mit den Füßen abgestimmt und überwiegend erst gar nicht an der Abstimmung teilgenommen. Die Abstimmungsbeteiligung lag bei 20 Prozent und von diesen 20 Prozent haben sich 51,8 Prozent für das Ergebnis ausgesprochen. Umgekehrt heißt das, rund 90 Prozent der ver.di Mitglieder im Sozial- und Erziehungsdienst befürworten das Ergebnis nicht.

Das Ergebnis sieht u. a. folgendes vor: Ab dem 1. Juli 2022 gibt es monatliche Zulagen in Höhe von 130 Euro für die Beschäftigten im Erziehungsdienst und in der Behindertenhilfe vor. Für die Beschäftigten in der Sozialarbeit konnte eine Zulage von 180 Euro erreicht werden. Außerdem erhalten alle einen Anspruch auf zwei zusätzliche freie Tage im Jahr. Die Zulagen können zudem auch in weitere zwei freie Tage jährlich umgewandelt werden. Ab 2024 gelten die gleichen Stufenlaufzeiten wie im übrigen öffentlichen Dienst. Das Ganze bei einer Laufzeit bis zum 31.12. 2026.

Eigentlich sollte es um bessere Arbeitsbedingungen, höheres Einkommen und Aufwertung der weiblichen Sorgearbeit gehen! ...

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Quelle: gewerkschaftsforum.de