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Bonn: Philipp Müller 1952 - Geschichte + Nachwirkung des ersten Toten bei einer Demonstration in der Bundesrepublik

27.04.2022

Der 21-jährige Arbeiter Philipp Müller wurde am 11. Mai 1952 als Teilnehmer einer Friedensdemonstration in Essen erschossen. Er war damit der erste Demonstrationstote in der Bundesrepublik. In der DDR wurde Philipp Müller zum Widerstandshelden erhöht, in die Reihen der „sozialistischen Helden“ aufgenommen und über Jahrzehnte als „antifaschistischer Widerstandskämpfer“ verklärt.

Alfons Kenkmann analysiert in seinem Vortrag zum einen die zeitgenössische politische und juristische Aufarbeitung des Vorfalls und die öffentliche Diskussion um den Tod des Demonstranten in der Bundesrepublik. Zum anderen untersucht er die politische Instrumentalisierung des jungen Toten in der DDR, die in der Benennung in einer Fülle von Straßennamen, Denkmälern und Medaillen zum Ausdruck kam. Schließlich fragt Alfons Kenkmann nach den Bemühungen und Kontroversen um eine angemessene Erinnerungskultur an Philipp Müller im wiedervereinten Deutschland.

Alfons Kenkmann
ist Professor für Didaktik der Geschichte an der Universität Leipzig und Vertrauensdozent der Friedrich-Ebert-Stiftung. Seit 2011 steht er auf deutscher Seite der Fachgruppe Geschichte der deutsch-israelischen Schulbuchkommission vor. Er wirkt unter anderem in den wissenschaftlichen Beiräten der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED Diktatur, der Stiftung Haus der Bundesrepublik Deutschland und der Stiftung Haus der NRW-Geschichte mit. Von 2003 bis 2021 war er Vorsitzender des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen.

Anmeldungen bis zum 22.04.2022 unter public.history(at)fes.de

Veranstaltungsnummer: 257923
Mittwoch, 27.04.22
18:00-19:30 Uhr

Veranstaltungsort
Godesberger Allee 149
53175 Bonn

Teilnahmepauschale
keine

Quelle: Friedrich Ebert-Stiftung Bonn