Diskriminierung melden
Suchen:

Köln: Internationaler Frauentag - Überlastet, ungesehen, un(ter)bezahlt

Foto: H.S.

08.03.2022 - von labournet.de

»Dann geben wir die Straße wieder zurück?« Mit (transformativem) Organizing zum feministischen Streik.
"Im Jahr 2020 gingen laut der Website des bundesweiten Frauen*streiks am 8. März in ganz Deutschland knapp 67.000 Menschen auf die Straße. Die wenigsten von ihnen haben im klassischen Sinne gestreikt. Dass die Bewegung damit bei Weitem nicht die Dynamik ausgelöst hat, wie es in anderen Ländern der Fall ist, ist bekannt. Im gleichen Jahr haben zwei Kommiliton:innen und ich die Methode des (transformativen) Organizings kennengelernt, in der wir glauben, eine Methode gefunden zu haben, die das Potential hat, systematisch gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen, ohne dabei in eine antidemokratische, avantgardistische oder auch eine rein reformistische Haltung zu verfallen.

Im Rahmen eines Masterprojekts haben wir uns über die letzten Monate damit beschäftigt, inwiefern transformatives Organizing zu einer umfassenderen Umsetzung eines feministischen Streiks beitragen könnte. Dabei wollten wir herausfinden, vor welchen Herausforderungen die Bewegung aktuell steht, wo und wie Organizing an diesen ansetzen könnte und welche Schwierigkeiten sich bei der Anwendung von Organizing ergeben könnten.
Außerdem haben wir uns gefragt, inwiefern Organizing die feministische Bewegung und andersherum die Anwendung transformativen Organizings in feministischen Kontexten die Praxis des Organizings verändern könnte..."

Artikel von Imke Heller, erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit Ausgabe 2-3/2022 Labournet unter: Link


Köln: Internationaler Frauentag und Frauen*streik am 8. März 2022: Kundgebung 17.00 Uhr Ebertplatz anschließend bis ca. 21 Uhr Demonstration vom Ebertplatz überHansaring, Kaiser-Wilhelm-Ring, Hohenzollernring, Rudolfplatz bis zum Heumarkt führen. 3000 Teilnehmerinnen haben sich angemeldet.
Überlastet, ungesehen, un(ter)bezahlt. Wir streiken! Gemeinsam gegen Patriarchat und Kapitalismus. Labournet.de unter: Link

Köln: Ebenfalls „Internationaler Frauentag“, Kundgebung Köln, Wiener Platz 17.00 Uhr. Anschließend Demo bis ca. 19.30 Uhr zur Platzfläche Kalk-Post in Kalk. Angemeldet wurden 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Köln: Am Weltfrauentag 2022 rufen sowohl die Gewerkschaft Verdi zum Warnstreik für höhere Löhne in Sozial- und Erziehungsberufen als auch mehrere Privatpersonen, die sich für Frauenrechte und bessere Bezahlung von weiblichen Angestellten einsetzen, auf. Bisher haben sich drei Aufmärsche angekündigt. Die Behörden rechnen mit Verkehrsbeeinträchtigungen im links- und rechtsrheinischen Köln.

Zwischen 9 und 13 Uhr findet der Warnstreik von Verdi statt, bei dem das Kita-Personal auf die Straße geht, um für mehr Lohn zu demonstrieren. Rund 1500 Teilnehmer haben sich zum „Warnstreik kommunaler Kitas und sozialer Arbeit“ angekündigt. Nach dem Auftakt auf der rechtsrheinischen Platzfläche Deutzer Werft ist ab 11 Uhr ein Aufzug über die Siegburger Straße, die Mindener Straße und die Deutzer Brücke bis zur Abschlusskundgebung auf dem Heumarkt geplant.
???? Vor dem #Streik ist nach dem Streik! Nächste Woche steht so einiges an, da sich Arbeitgeber leider nicht bewegen. Also müssen wir uns bewegen!?????#Warnstreik #Dortmund bei der #Postbank und auch im #TVÖD Sozial- & Erziehungsdienst. ??@verdinrw? Link


oezlem alev-demirel:
Auf Initiative der Revolutionärin und Kriegsgegnerin Clara Zetkin wurde 1910 der internationale Frauenkampftag ins Leben gerufen.
Gerade in diesen Zeiten ist es notwendig, sich seiner Ursprünge zu erinnern: In ganz Europa kämpften Frauen für das Frauenwahlrecht, gegen ihre Unterdrückung und die materielle Ungleichheit.
Warum ich gerade heute an die Wurzeln des Frauenkampftages denke:

In Russland herrschte Zar Nikolaus II. und niemand erwartete seinen Sturz, als am 8. März 1917 - anlässlich des Frauenkampftages - tausende Frauen in Petrograd auf die Straße gingen, um gegen den Hunger und den Krieg zu protestieren. Die Frauen holten die Männer aus den Fabriken.
- Am folgenden Tag waren 200.000 Menschen auf der Straße. Soldaten verweigerten den Befehl. Die Bewegung griff auf Moskau und andere russische Städte über. Der Zar dankte ab. Auch wenn die provisorische Regierung die Beteiligung Russlands am 1.Weltkrieg noch einige Monate fortsetzte, so markierte der 8. März 1917 den Anfang vom Ende der russischen Beteiligung am 1. Weltkrieg.

Lasst uns am heutigen Frauenkampftag auch ein Zeichen der Solidarität setzen mit den mutigen Frauen und Männern in Russland, die unter schwierigsten Bedingungen gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine auf die Straße gehen.

Quelle: Facebook account oezlem alev-demirel

Quelle: Labournet.de