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ver.di ruft an sieben Amazon-Standorten zu Streiks auf

Foto: H.S.

31.10.2021 - von ver.di

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat den Handelskonzern Amazon aufgefordert, die Entgelterhöhungen der in den letzten Wochen erzielten Tarifabschlüsse der Branche umgehend an die Amazon-Beschäftigten weiterzugeben. „Es kann nicht angehen, dass sich ein milliardenschwerer multinationaler Konzern dumm und dusselig verdient und sich dennoch weigert, den Beschäftigten die Lohnsteigerungen zukommen zu lassen, die andere Unternehmen der Branche den Kolleginnen und Kollegen zahlen“, erklärte Orhan Akman, ver.di-Bundesfachgruppenleiter für den Einzel- und Versandhandel.

Um die Forderung zu bekräftigen, hat ver.di für Montag (1. November 2021) die Beschäftigten an den Amazon-Standorten in Leipzig und an zwei Standorten in Bad Hersfeld zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Akman: „Den scheinheiligen Managern bei Amazon werden wir an Allerheiligen ordentlich Sand ins Getriebe schütten. Denn an diesem Tag sollen die Kolleginnen und Kollegen dort zusätzliche Aufgaben der Standorte im In- und Ausland übernehmen, an denen durch den Feiertag in einigen Bundesländern und Nachbarländern nicht gearbeitet wird.“

Mit der ersten Arbeitsschicht in der Nacht zum 2. November treten dann auch Beschäftigte an den Amazon-Standorten in Werne, Rheinberg, Koblenz und Graben in den Ausstand.

ver.di fordert von Amazon seit inzwischen mehr als acht Jahren, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels per Vertrag anzuerkennen sowie einen Tarifvertrag für gute und gesunde Arbeit abzuschließen. „Falls Amazon gehofft haben sollte, dass uns die Luft ausgeht, haben sich die Manager getäuscht. Die Kolleginnen und Kollegen sind nach wie vor bereit, für ihre Interessen zu kämpfen. Die bisherigen Erfolge können sich bereits sehen lassen. Unter dem Druck der Streiks hat Amazon die Löhne in den vergangenen Jahren mehrfach erhöht. Trotzdem zahlt Amazon den Beschäftigten immer noch weniger als vergleichbare tarifgebundene Unternehmen. Damit muss Schluss sein“, so Akman.

Quelle: ver.di, 31.10.2021