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Italien: GENERALSTREIK

11.10.2021

Gegen Entlassungen und den Sozialabbau durch die Draghi-Regierung und die EU rufen italienische Basisgewerkschaften zu einem ganztägigen Generalstreik am Montag dem 11. Oktober 2121 auf! Siehe dazu: bei altersdiskriminierung.de unter: Link

11.10.2021, Dortmund: Solidaritätskundgebung mit dem Generalstreik im öffentlichen und privaten Sektor in Italien
Die Freie Arbeiter*innen Union östliches Ruhrgebiet ruft euch dazu auf am 11.10.21 ab 11.00 Uhr, an einer von uns organisierten Solidaritätskundgebung vor dem italienischen Konsulat (Goebenstraße 14, Dortmund) teilzunehmen. Unsere Schwestergewerkschaft, die Unione Sindacale Italiana (USI) organisiert mit einigen anderen Basisgewerkschaften an diesem Tag einen 24-stündigen Generalstreik im öffentlichen und privaten Sektor. Nach Schätzungen werden sich daran 30.-40.000 Menschen beteiligen.

Wir wollen in Dortmund unseren Teil dazu beitragen international Druck aufzubauen, die FAU wird auch in verschiedenen anderen Städten Aktionen organisieren, so etwa in Köln zur gleichen Uhrzeit wie wir in Dortmund.

Mehr Informationen zum Streik findet ihr unter:
Link
(Das Datum stimmt nicht, der Generalstreik wurde um eine Woche nach vorne verlegt, auf den 11.10.!) und: Link

Hoch die internationale Klassensolidarität! Wir sehen uns nächsten Montag vor dem Konsulat.
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INNSBRUCK. In Italien wurde für den 11. Oktober zum Generalstreik aufgerufen. Wie konkret die Auswirkungen sind, läßt sich derzeit aber noch nicht sagen. Fix ist, dass ab dem Brenner die Trenitaliazüge bestreikt werden. Die Mindestdienste des Nahverkehrs in der Zeitspanne des höchsten Pendleraufkommens (von 6.00 bis 9.00 und von 18.00 bis 21.00 Uhr an den Werktagen) sollen garantiert sein. Auswirkungen auf die Brenner Autobahn auf Südtiroler Seite können schwer eingeschätzt werden, da bekanntermaßen ein Großteil automatisiert abläuft.

Generalstreik
Insgesamt fünfzehn Gewerkschaften darunter auch aus dem Transport- und Logistikwesen haben einen landesweiten Streik angekündigt. Sie rufen dazu auf, in dieser Zeit die Arbeit niederzulegen. Die Italiener protestieren vor allem gegen die hohen Lebenshaltungskosten sowie die prekären Beschäftigungsverhältnisse. Während der Streik in nahezu allen Sektoren um Mitternacht beginnt und 24 Stunden dauern soll, werden etwa der Bahnverkehr (ab 21 Uhr) sowie die Autobahnen (inklusive Brennerautobahn, ab 22 Uhr) bereits ab den späten Abendstunden des Vortages für insgesamt 24 Stunden bestreikt. Des Weiteren sind im Zeitraum von Freitag, 15. bis Mittwoch, 20. Oktober 2021 branchenübergreifend Angestellte zu einem Generalstreik aufgerufen.

Verspätungen
suedtirolmobil.info teilt u. a. mit: "Das Personal des "Gruppo Ferrovie dello Stato Italiane" hat für Sonntag, 10.10.2021 ab 21:00 Uhr bis Montag, 11.10.2021 um 21:00 Uhr einen Streik ausgerufen. Es können Ausfälle und Verspätungen im Regionalverkehr auftreten." Die Stadtgemeinde Meran teilt mit: "Die Gewerkschaftsorganisation F.I.S.I. - Federerazione italiana sindacati intercategoriali hat für den Zeitraum zwischen 15. und 20. Oktober einen nationalen Generalstreik für alle Bereiche ausgerufen. Aufgrund des Generalstreiks könnten die Gemeindebüros im obengenannten Zeitraum nur in eingeschränktem Maße geöffnet sein bzw. geschlossen bleiben. Die unerlässlichen Dienste - Standesamt (Tel. +39 0473 250150), Stadtpolizei (+39 0473 250160) und Friedhofsverwaltung (+39 0473 448268) - werden auf jeden Fall gewährleistet."

Mögliche Auswirkungen
Flüge: Ausfälle und Verspätungen ganztägig
Bahn: Ausfälle und Verspätungen bei inneritalienischen und internationalen Verbindungen. Streikbeginn: Sonntag, 10. Oktober, 21 Uhr. Dauer: 24 Stunden
Öffentliche Verkehrsmittel: Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen ganztägig mit eingeschränktem Fahrplan
Fähren: Besonders betroffen sind die Verbindungen zu und von den großen Inseln.
Autobahnen: U. a. werden Mautstationen und Autobahnmeistereien bestreikt. Streikbeginn: Sonntag, 10. Oktober, 22 Uhr. Dauer: 24 Stunden. Nicht ausgeschlossen ist, dass auch Tankstellen geschlossen sind sowie Abschleppunternehmen ihren Betrieb einschränken, teilt der ADAC mit.

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11.10.2021 Solidarität mit den streikenden Kolleg*innen in Italien

Italien: Landesweiter Generalstreik gegen Entlassungen und sozialen Kahlschlag
Unsere Schwestergewerkschaft Unione Sindacale Italiana (USI) und weitere Basisgewerkschaften in Italien organisierten heute am 11.10.2021 einen 24-stündigen landesweiten Generalstreik im privaten und öffentlichen Sektor.

Solidarieta con i lavoratori in siopero! Solidarität mit den streikenden Kolleg*innen!

Das Allgemeine Syndikat Stuttgart schickt solidarische Grüße an euch Streikende. Als Zeichen unserer internationalen Klassensolidarität haben wir heute vor dem italienischen Generalkonsulat in Stuttgart die Forderungen der Streikenden übermittelt.

Im Folgenden findest du die Hintergründe des Generalstreiks sowie die Forderungen der Streikenden:

In den letzten Monaten haben mehr als 900.000 Arbeiter*innen ihren Arbeitsplatz verloren. Dies geschieht im Einvernehmen der Mainstream-Gewerkschaften und ist untrennbar mit den kapitalistischen Umstrukturierungsplänen der Bosse durch die Direktiven der Draghi-Regierung und der Europäischen Union verbunden.

Die Covid-19-Pandemie hat bis heute verheerende soziale Auswirkungen auf die Gesundheit sowie auf die Lebens-, Arbeits- und Lohnbedingungen. Ungeachtet dessen hat dies die Bosse nicht daran gehindert, die Ausbeutung im privaten und öffentlichen Sektor zu steigern: Produktionsraten und Kontrollen in Fabriken haben zugenommen, während die wildesten Formen der Prekarität alltäglich geworden sind. Unternehmen nutzen die für sie oft nur scheinbar reale Ausrede eines Abschwungs, um das Gespenst von Massenentlassungen zu schüren. Ihr wahres Ziel ist es, die Produktion auszulagern und/oder eine Belegschaft, deren Arbeitsbedingungen garantiert sind, durch überausgebeutete und unterbezahlte Jugendliche zu ersetzen.

Die Pandemie hat den Zusammenbruch des Gesundheitssystems durch eine jahrzehntelange Kürzungs- und Privatisierungspolitik sowie die Zerstörung sozialer Dienste (Bildung, Verkehr, Kinderbetreuung etc.) dramatisch offengelegt. Die Regierung Draghi ist weit davon entfernt, diesen Trend umzukehren. Im Gegenteil: Die Regierung beschleunigt ihn, wie die Deregulierung der Auslagerung von Dienstleistungen und die Verwendung der EU-PNRR-Wiederherstellungsfonds zeigen. Die meisten davon werden an Chefs und Spekulant*innen verteilt, die selbst die Hauptschuldigen der Wirtschaftskrise und der gesundheitlichen und sozialen Katastrophe sind, welche wir in den anderthalb Jahren der Pandemie erlebt haben.

Die staatliche Unterdrückung von Streiks und sozialen Kämpfen hat mit Polizeiangriffen und Gewalt, Geldstrafen und Festnahmen unerträglich zugenommen. Dies hat tatsächlich als Freifahrtschein für Firmenschläger*innen gedient, um gegen Arbeiter*innen und Gewerkschaftsaktivist*innen vorzugehen. In den letzten Wochen gab es viele solcher Fälle von gewalttätigen Angriffen, die in der Ermordung des Gewerkschafters Adil Belakhdim gipfelten.

Angesichts dieses Szenarios ist eine entschlossene, gemeinsame und koordinierte Reaktion auf nationaler Ebene dringend erforderlich. Aus diesem Grund riefen Basisgewerkschaften für heute (11. Oktober 2021) zu einem eintägigen Generalstreik im privaten und öffentlichen Sektor auf.

Bis zu diesem Tag arbeiteten sie daran, mit Versammlungen und Aktionen am Arbeitsplatz und in den Vierteln einen echten und dauerhaften Ausnahmezustand aufzubauen. Ihr Ziel ist es, all jene Bewegungen und sozialen Sektoren zu mobilisieren, die sich den Plänen der Überausbeutung, Prekarität, Arbeitslosigkeit, sozialen und ökologischen Verwüstung widersetzen, welche die Bosse national und international diktieren. Aus diesem Grund bekennen wir uns zum Aufbau einer Protestbewegung gegen das G-20-Treffen in Rom Ende Oktober.

Forderungen des Generalstreiks:
– Ein Ende der Angriff auf Arbeitsplätze und Löhne – keine Entlassungen mehr. Verringerung der Arbeitsstunden ohne Lohnkürzungen, um Arbeitsplatzverluste zu vermeiden.

– Wiederherstellung der Kaufkraft der Löhne. Erhebliche Lohnerhöhungen und die Einführung eines Mechanismus zum Schutz der Löhne vor Inflation.

– Erhalt des Einkommens durch eine garantierte Durchschnittszahlung für Arbeitslose. Kostenloser und allgemeiner Zugang zu sozialen Dienstleistungen und ein einheitliches Leistungssystem, das den Erhalt von Einkommen und Zahlungen sicherstellt.

– Verhinderung von Prekarisierung und Ausbeutung. Aufhebung des Beschäftigungsgesetzes. Verbot von Outsourcing und Arbeitsdumping. Umsetzung entschiedener Maßnahmen, um den wahllosen Einsatz prekärer Verträge zu verhindern.

– Erhöhung der öffentlichen Investitionen in Schulen, Gesundheit und Verkehr. Stopp von Privatisierungen, Kommerzialisierung und die Zerstörung wesentlicher öffentlicher Dienstleistungen, grundlegender Sektoren, öffentlicher Versorgungseinrichtungen und der Infrastruktur. Verhinderung der Umsetzung unterschiedlicher Projekte nach Regionen und der derzeitigen Formen der Regionalisierung, für gleiche Rechte und Dienstleistungen im ganzen Land.

– Einführung einer echten Gewerkschaftsdemokratie und Beendigung des Monopols der Mainstream-Gewerkschaften. Den Arbeiter*innen die Möglichkeit zu entscheiden, wer sie vertreten soll. Verteidigung des Streikrechts und Aufhebung aller repressiven Gesetze, die die Auswirkungen von Streiks untergraben und einschränken, allen voran das sogenannte Salvini-Dekret.

– Stärkung der Arbeitssicherheit, der Inspektionssysteme und der Rolle des RLS.

– Schutz von Wanderarbeiter*innen und Ausstellung von Aufenthaltstiteln für alle Migrant*innen.

– Beendigung der geschlechterspezifischen Diskriminierung und Verwirklichung einer echten Gleichstellung bei Löhnen, Beschäftigung und FLINTA-Rechten am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft.

– Schutz der Umwelt. Verbot schädlicher Produktion und spekulativer Großprojekte.

– Absage des G-20-Treffens in Rom und des heuchlerischen Laufstegs der Weltbosse, für Einheit und internationale Solidarität zwischen den Kämpfen der Arbeiter*innen und der Ausgebeuteten

Quelle: https://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=13182