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Mit 23 zu jung für Kandidatur als HSV Co-Präsident - Altersdiskriminierung

Foto: H.S.

04.07.2021 - von Hanne Schweitzer

Ex-DFB Schiedsrichter Manuel Gräfe wirft dem Fußballbund Altersdiskriminierung vor. Nun folgt der Ex-Fußball-Profi Marinus Bester. Er wurde beim Hamburger SV nicht als Präsidentschaftskandidat zugelassen. Bester wollte mit einem Team für die Präsidentschaft antreten. Das sollte bestehen aus der Para-Kanutin Edina Müller (38), dem Volkswirt Philipp Wenzel (23) und Manuel Bester, (52).

In einem Offenen Brief, aus dem die WELT zitiert, kritisierte das zurückgewiesene Team das Verhalten des HSV-Beirats: „Als Grund für die Nicht-Zulassung wird einzig das Alter und die daraus angeblich resultierende fehlende Eignung von Philipp als Schatzmeister angeführt, von der wir aufgrund seines Abschlusses als Volkswirt, seiner strategischen Tätigkeit bei Fridays for Future und seinen Erfahrungen in der Medienlandschaft aber bedingungslos überzeugt sind“, schrieben sie an den Beirat.

Und sie fügten hinzu: „Wir nehmen die Entscheidung als beispiellosen Akt der Altersdiskriminierung wahr".

Der Fall zeigt, was viele Leute noch immer erstaunt: Altersdiskriminierung ist nicht an ein hohes Lebensalter gebunden. Altersdiskriminierung trifft auch junge Leute. Sie gelten als zu jung, zu unerfahren, zu grün hinter den Ohren, unzuverlässig, unstetig, zu umtriebig. Wenn es sich bei der Präsidentschaft nicht um eine ehrenamtliche, sondern um eine bezahlte Arbeit handelt, und nicht mehr als drei Monate nach der Diskriminierung vergangenen sind, könnte die Lektüre des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes, das es seit dem Jahr 2006 gibt, eine interessante Lektüre sein. Siehe Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz unter: Link

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Schiedsrichter Manuel Gräfe verklagt DFB wegen Altersdiskriminierung. Siehe altersdiskriminierung.de unter: Link

Quelle: WELT, 4.7.2021