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Griechenland: Sämtliche Vorschriften zur Arbeitszeit sollen abgeschafft werden

Foto: H.S.

Griechenland - 02.06.2021

Wieder ist Griechenland zu einem EU-Experimentierfeld auserkoren worden. Es geht diesmal um eine Beseitigung aller Arbeitszeitvorschriften. Die konservative Regierung will keine festen 8 Stunden Regelarbeitszeiten mehr. Überstunden und Wochenendarbeiten sollen "normal" werden, um "die Wirtschaft" wieder in Schwung zu bringen.

Derzeit wird Griechenland daher - wieder einmal- von massiven Streikaktionen erschüttert. Der Aufruf der KKE und vieler Basisbetriebsgewerkschaften zur massiven Gegenwehr und dem Sturz der Regierung wird trotz Repression (Infektionsschutz) in mehreren Branchen breit befolgt.
Wir haben uns im Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) um eine schnelle Übersetzung bemüht. Entschuldigt bitte das oft befremdliche Deutsch ...
Infos zur Lage in und um Griechenland auf der Webseite des Kölner Griechenland Solidaritäts Komitees unter: Link

Aufruf zur Erhebung !

Die Botschaft der massenhaften Erhebung der Arbeitnehmer, der Jugend, der Selbstständigen und der Gewerbetreibenden wird heute und morgen von den offenen Versammlungen der KKE in Athen und in anderen großen Städten im ganzen Land unter dem Motto „Die arbeitnehmerfeindliche Monstrosität darf nicht durchgehen! Mit einem Umsturz werden die Hoffnungen geboren, gewinnst du dein Leben“.

Vom Syntagma-Platz bis zum Aristoteles-Platz in Thessaloniki, von Alexandroupolis bis Heraklion auf Kreta, ist die politische Kampagne der Partei, parallel zu den Aktionen der Kommunisten in der Bewegung, um den neuen Streik zu organisieren, ein großer Beitrag zum Kampf der Werktätigen, damit das monströse Gesetz nicht verabschiedet wird.

Die generelle Ablehnung und die Forderung, die arbeitnehmerfeindliche Monstrosität zurückzunehmen, zeigen sich jeden Tag in der lebhaften Diskussion der Kommunisten mit der Arbeitswelt und den armen Leuten.

Die einzigen, die den Gesetzesentwurf „positiv“ sehen, sind die großen Arbeitgeber und die Kräfte der Gewerkschaftsaristokratie, aber auch diejenigen, die die „Aufgabe“ übernommen haben, ein Illusionsklima darüber zu schaffen, dass vom kapitalistischen Aufschwung gleichzeitig Arbeitnehmer und das Kapital profitieren könnten.

Anlässlich des Gesetzesentwurfs beginnt die KKE „in vollem Umfang“ die Diskussion mit der Arbeiterklasse und den Volksschichten darüber, was auf Bestellung des Kapitals und der EU verfasst wurde.
Darüber, was eine Voraussetzung für das kapitalistische Wachstum ist, was „gewinnfreundlich“ und „feindlich“ gegenüber dem Bedürfnis und den Rechten des Volkes ist. Was eine Intensivierung der Ausbeutung voraussetzt, wie es jetzt mit den Maßnahmen über die „Vereinbarung“ der Arbeitszeit, der Abschaffung des freien Sonntags und mit den Hindernissen gegenüber dem Streik und der Gewerkschaftsaktivität geschieht.

Gleichzeitig offenbart er den großen Widerspruch, der auch in diesem grauenhaften Gesetzesentwurf verdichtet enthalten ist: Während es heute riesige Möglichkeiten gibt, dass das Volk besser lebt, mit echten, modernen Rechten für die Arbeiterklasse, wird sein Leben immer schlechter und es wird dazu aufgerufen, auf seine Rechte zu verzichten und sich mit Arbeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang für ein Stück Brot abzufinden.

Die KKE wendet sich besonders an die jungen Arbeitnehmer, an diejenigen, die den Dschungel am Arbeitsmarkt aus erster Hand erleben. Sie ruft sie dazu auf über ihre Gewerkschaften Stellung im Kampf zu beziehen, mit der „Normalität“ der unbezahlten Arbeit, des flexiblen Lebens, mit den zerstörenden Arbeitszeiten, die für Tausende von ihnen Wirklichkeit sind - und die noch schlimmer werden, wenn der Gesetzesentwurf der Regierung durchgeht - keinen Kompromiss einzugehen.

Ihre Rechte und unsere eigene Zukunft stehen im Visier der Regierung der ND, aber auch die SYRIZA, die die EU schönredet und mit Dreistigkeit behauptet, dass der Gesetzesentwurf der Regierung das Land von den „europäischen Errungenschaften entfernt“, während es für die Arbeitnehmerrechte eine weitere Anpassung an die Richtlinien und die Halsabschneider der EU ist, die sie selbst ins Leben rief:
Von der „Vereinbarung“ der Arbeitszeit über die Aufhebung des freien Sonntags bis hin zu einer weiteren Kriminalisierung von Gewerkschaftsaktivitäten.
Das zeigt sich auch im Wiederaufbaufonds der EU, mit dem „Memorandum 5.0“, die sie begleiten.
Dem applaudieren alle bürgerlichen Parteien und liegen untereinander im Wettstreit, wer es besser umsetzen und das Volk besser für die Bestrebungen und Planungen des Kapitals mobilisieren kann.
Deshalb verwarfen sie auch den Gesetzesvorschlag hunderter Gewerkschaftsorganisationen für die Aufhebung aller arbeitnehmerfeindlichen Gesetze, die in den letzten Jahren beschlossen wurden, den nur die KKE im Parlament einbrachte und annahm, der heute erneut und aktualisiert von den Gewerkschaften kommt.
Heute also alle auf die Straßen! Damit laut gehört wird, dass die „Kriegserklärung“ der Regierung und des Kapitals an die Arbeitnehmer zurückgewiesen wird!

Dass die Barbarei, zu der sie uns verurteilen wollen, die Ausbeutung für die Gewinne der Wenigen nicht „verhandelbar ist“, sondern abgeschafft wird! Dass es einen anderen Weg gibt: Den der organisierten Gegenoffensive für die Zerschlagung des gesamten arbeitnehmerfeindlichen Gesetzesrahmens, für den Umsturz des arbeitnehmerfeindlichen Mittelalters und für die Einforderung moderner Rechte bei der Arbeit und im Leben.

Alle zu den Versammlungen der KKE!
Link

Quelle: Griechenland Solidaritäts Komitee Köln