Foto: H.S.
21.07.2020
Mit dem Stuttgarter Friedenspreis zeichnet das Bürgerprojekt "Die AnStifter" seit 2003 jährlich Menschen und Projekte aus, die sich in besonderer Weise für Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität einsetzen. Die Wahl ist öffentlich, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Den Stuttgarter FriedensPreis 2020 der AnStifter erhält Julian Paul Assange, investigativer Journalist, Programmierer und Gründer der Enthüllungsplattform Wiki-Leaks.
Julian Assange sitzt seit etwa einem Jahr im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh Prison im Südosten Londons ein. Ihm drohen die Ausweisung in die Vereinigten Staaten und 175 Jahre Haft.
Für den diesjährigen Friedenspreis wurden 26 Vorschläge eingereicht, wovon einer vom Vorschlagenden zurückgezogen wurde. Julian Paul Assange erhielt im zweiten Wahlgang mit deutlichem Abstand die meisten Stimmen (310) , gefolgt von Reporter ohne Grenzen (258) und dem Nähatelier Zic Zac in Burkina Faso (227). Auf den weiteren Plätzen folgen Jacqueline Flory (Zeltschule e.V.), Dr. Wolfgang Sternstein (Friedensforscher und -aktivist) und Dr. Richard Arnold (Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd).
An den beiden Wahlgängen haben jeweils knapp 500 AnStifter*innen teilgenommen. Herzlichen Dank für Ihre Beteiligung! Unser Dank gilt weiterhin der Redaktionsgruppe, die für die Auswahl und Bearbeitung der Wahlvorschläge zuständig war, und AnStifter Manfred Scheifele, der die Stimmen mit ausgezählt hat.
Annette Ohme-Reinicke, die Vorsitzende der Stuttgarter AnStifter, erklärt zur Wahl von Assange:
„Informations- und Pressefreiheit ist ein Recht, das einst gegen Tyrannen und Despoten erstritten wurde. Seit der ersten Erklärung der Menschenrechte von 1789 gehört es in Europa zu den unveräußerlichen Grundlagen einer demokratischen Gesellschaft. Die scharfe Repression gegen Julian Assange richtete sich auch gegen die Verwirklichung einer umfassenden politischen Information aller Menschen. Mit der Verleihung des Friedenspreises an Julian Paul Assange setzen die AnStifterinnen und AnStifter ein Zeichen, das Recht auf bedingungslose Informations- und Pressefreiheit nicht nur zu schützen, sondern durchzusetzen.“
Geplant ist, dass der FriedensPreis 2020 am Sonntag, dem 6. Dezember 2020, um 11 Uhr, im Rahmen der FriedensGala im Stuttgarter Theaterhaus verliehen wird.
Das sagen AnStifter dazu:
„Soeben lese ich, dass Sie Julian Assange den Stuttgarter Friedenspreis 2020 verliehen haben / verleihen. Ich gratuliere Ihnen dazu und erweise Ihnen meinen außerordentlichen Respekt für diesen Akt, den man leider als mutig bezeichnen muss.“
Karl Wimmler, Graz, Österreich
„Ich bin total überrascht und freue mich riesig, dass Julian Assange für den Stuttgarter Friedenspreis ausgewählt wurde!!!!!! Das gibt ihm, seinem Umfeld und allen, die sich für ihn einsetzen, einen ungeheuren Motivationsschub!!!!!!!!! Wir fühlen uns oft auf verlorenem Posten, und es tut gut zu spüren, wie es ist, wenn man/ frau zusammensteht! Vielen Dank allen Anstiftern!!!!!“
Im Namen der Mahnwache Assange Stuttgart
Eva Kronz
„BRAVO BRAVO BRAVO
ich denke täglich an ihn und freue mich über die Entscheidung“
Hans Graef
„MEINEN GLÜCKWUNSCH ZU DIESER ENTSCHEIDUNG, GROSSARTIG PETER“
Thomas Barth
„Toll! Auch dass dieses Mal die Pressearbeit gut lief … habe ´Julian Assange erhält Friedenspreis´ eingegeben und viele Treffer erhalten..“
Wolfgang Manuel Simon
Und hier noch das umfangreiche Presseecho von heute, zusammengestellt von Hermann Zoller:
RND: Link
Stuttgarter Zeitung: Link
SWP: Link
SWR: Link
TAG 24: Link
Finanznachrichten: Link
Flipboard: Link
Deutsche Wirtschafts-Nachrichten: Link
Esslinger Zeitung: Link
Heike Hänsel, Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion die Linke im Bundestag: Link
Und hier noch der Hinweis auf eine Petition bei change.org, die sich zum Ziel gesetzt hat die Auslieferung von Julian Assange zu verhindern:
Link
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Sonstiges:
18.07.2020: Sommerpause
14.07.2020: Klimawandel, Covid, SeniorInnen und Greta Thunberg
12.07.2020: Film des Oscarpreisträgers Costa Gavras über Krise 2015 findet keinen Verleiher in D
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