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Schweiz: Viele Spitäler stehen zu 50 - 70 Prozent leer

Foto: H.S.

Schweiz - 10.04.2020 - von Paul Mohacsi

"Die Zahl der Covid-19-Neuinfizierten ist ein Hauptindikator, ob der Lockdown gelockert oder nach dem 19. April im bisherigen Ausmass weitergeführt werden soll", schreibt Professor Mohacsi, Herrliberg am 9. April in der Zürcher Zeitung. Und weiter: "Die vom BAG publizierten Zahlen der Neuinfizierten können jedoch nur in Relation der pro Zeiteinheit durchgeführten Sars-CoV-2-Tests korrekt beurteilt werden." Dann beschreit er das Problem. "Bei 150 000 durchgeführten Tests wurden bisher zirka 21 000 Tests als «positiv» abgegeben." Und er fährt fort:

"Die Schweiz macht im internationalen Vergleich viele Tests, unterdessen auch im Rahmen eines Home- oder Drive-in-Testing. In der Annahme, dass pro Tag immer mehr Sars-CoV-2-Tests durchgeführt werden, wäre deshalb die angeblich «stabile Zahl» der Neuinfizierten (ca. 1000/Tag) de facto eine eigentliche relative Abnahme der Neuinfizierten (= Beruhigung).

Nebst den wirtschaftlichen Konsequenzen der Fortführung des bisherigen Lockdown besteht derzeit in der Schweiz auch die grosse Gefahr, dass Nicht-Covid-19-Patientinnen und
-Patienten medizinisch unterbetreut werden und dies, obwohl der Grossteil der Schweizer Spitäler momentan zu 50 bis 70 Prozent leer dastehen und das damit verbundene medizinische Personal nichts zu tun hat."

Prof. Dr. Med. Paul Mohacsi, Herrliberg

Quelle: NZZ, 9.4.2020