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29.01.2020 - von S.L.
"In der Woche vor Weihnachten hatte ich ein Vorstellungsgespräch für eine Stelle beim "Einsenderservice" (Telefonzentrale) einer großen Laborarztpraxis in Frankfurt am Main. Ich werde im März 59 Jahre alt, habe nach 23 Jahren am Frankfurter Flughafen einen Aufhebungsvertrag unterschreiben müssen, bin in die Arbeitslosigkeit gedrängt worden und habe mir eine Berufliche Reha erkämpft, während welcher ich mich erfolglos um einen Einstieg in das Berufsfeld Biologie oder auch Bürowesen bemüht habe. Das Bachelor-Studium habe ich überwiegend berufbegleitend absolviert und war bei Abschluß 52 Jahre alt.
Im letzen Jahr habe ich eine Weiterqualifikation als "Fachkraft für Medizinische Dokumentation mit Basiswissen Tumordokumentation " und zusätzlich als Kodierrachkraft absolviert. Beide Qualifikationen habe ich von eigenem Geld bezahlt und verfüge jetzt über keine Reserven mehr.
Im Gespräch wurde ich zuerst gefragt, wann ich dennn in Renten gehen wolle! Es bedürfe einer Einarbeitungszeit von mindestens 2 Jahren in diesem Unternehmen (in der Telefonzentrale???) und für 4 Jahre oder so ähnlich, würde sich eine Einstellung nicht lohnen.
Warum ich denn so einen Aufwand betrieben hätte mit der ganzen Weiterbildung!!!!!
Aus meiner Sicht ist das eine Ungeheuerlichkeit."
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