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02.01.2020 - von Hanne Schweitzer
Fahrstil, Bremsverhalten, technischer Zustand ...: die Hersteller können das aus vernetzten Fahrzeugen auslesen und speichern. ADAC-Vizechef Karsten Schulze fordert dass, dass die Besitzer der Autos selbst über diese Daten verfügen können. Gesetzlich soll geregelt werden, dass Fahrzeugbesitzer von der Vermarktung ihrer Daten profitieren können. Wer vermarktet die Daten der geleasten Autos?*
Telematik-KFZ-Versicherung
Der Abschluss einer Telematik-KFZ-Versicherung ist zur Zeit eher für junge Leute möglich. Sie verkaufen ihre Autofahrerseele an die Telematik-Infrastrukutur der Daten sammelnden Assekuranz. Datensammler sind in diesen Fällen die Versicherungsunternehmen. Das geschieht entweder per Telematikbox oder mit einer Telematik-App und geht von da automatisch an einen "Dienstleister". Der bereitet die Daten auf (!?) und übermittelt dem KFZ-Versicherer einen Punktewert. Je höher der ist, 100 Punkte bedeuten z.B wie eine Fahrweise mit geringem Schadenrisiko und es wird deshalb eine niedrigere Versicherungsprämie in Aussicht gestellt. Ist der Punktewert niedriger, weil häufig gebremst oder beschleunigt wird, viel auf Landstraßen oder im Dunkeln gefahren wird, gilt die Fahrweise als risikoreich, das Schadenrisiko als hoch und der Versicherungsbeitrag steigt.
Telematik-KFZ-Versicherte, die von der Vermarktung ihrer Daten profitieren wollen, um ihre Prämie zu senken, können versuchen, das folgendermaßen in die Wege leiten: Da sie sonst nichts zu tun haben, besuchen sie die Webseite ihrer Telematik-KFZ-Versicherung oder schauen in ihrer Telematik-App nach, wie die Bewertung ihres Fahrstils auf den zurückgelegten Strecken ausgefallen ist. Einsicht in die erhobenen Daten bekommen sie nicht. Lernen, um die Versicherungsprämie zu senken, sollen die Telemtik-KFZ-Versicherten aus der Bewertung ihres Fahrverhaltens: Geschwindigkeit regulieren, zu einer anderen Uhrzeit ins Büro fahren, besser nicht auf risikoreichen Straßen unterwegs sein und am besten nie auf Landstraßen fahren, Bremsverhalten ändern.
Überwachung des Spritverbrauchs im Auto
Ab 2020 soll der Spritverbrauch von neuen Autos digital erfasst werden. Ein Jahr später, 2021, meldet die Software im Auto die Daten direkt an die EU. Begründung: Ob und wenja wie weicht der Spritverbrauch von den Angaben der Autobauer ab.
Die Datenübertragung ist umstritten – damit könnte das Verhalten der Fahrer überwacht werden. Und die Datenauswertung könnte zu einer
personalisierten CO2-Steuer führen., so der ADAC. Mehr dazu beim
International Council of Clean Transportation!
Lonik dazu Link
siehe zdf/wiso: Link
* FAZ: Link
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