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22.12.2019 - von H.S.
Die Jobcenter der der Stadt und des Kreises Offenbach sowie des Main-Taunus-Kreises und Pro Arbeiit starten im Januar 2020 das Pilotprojekt „Kooperation für Prävention, Fitness und Gesundheit im Jobcenter“ (KOPF22). Wesentlicher Teil des Projekts ist dieEntwicklung einer "aktivApp". Damit sollen Langzeitarbeitslose und Hartz4-BezieherInnen persönliche Daten über ihre "individuellen Lebensbedingungen" erfassen. "Im Mittelpunkt stehen Personen mit einem beginnenden Handicap und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen".
Die App berechnet aus den persönlichen Angaben den sogenannten "reha score".Dieser Wert soll dem Individuum und natürlich dem Jobcenter Auskunft darüber geben, ob und wie stark die Erwerbsfähigkeit eines Menschen bereits gefährdet ist. "Aus den Ergebnissen werden maßgeschneiderte (!!) Förderstrategien abgeleitet, um die Arbeitsfähigkeit des Einzelnen zu erhalten und zu stärken. Die jeweiligen Daten, aus denen sich der „reha score“ berechnet, bleiben dabei anonym." (versprochen! 🤞) Ein Ziel des Selbstüberwachungs- pardon Aktivierungsprojekts ist es, so die Sozialdezernenten: "die Zahl der Betroffenen, die eine Erwerbsminderungsrente, Eingliederungshilfen oder Sozialhilfe beziehen," nachhaltig zu senken. Zu den weiteren Zielen des Projekts KOPF22 gehört die "enge Verzahnung"(Datenaustausch?) der Jobcenter mit "Ärzten und Experten aus deeGesundheitssystem".
Bekanntlich besitzen die Krankenkassen bereits jetzt schon sämtlche Informationen über ihre Mitglieder und deren Gesundheitszustand. Bislang ist der Umgang mit Daten über Arztbesuche, Diagnosen und sonstige Berichte aber noch verhältnismäßig streng reguliert. Bislang ... Ab 2021 soll sich das ja bekanntlich ändern.
Ob die Teilnahme am Projekt freiwillig ist? Vermutlich noch.
"KOPF22 ist eins von 61 Modellvorhaben im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes, mit denen Jobcenter und Träger der gesetzlichen Rentenversicherung innovative Instrumente zur Stärkung der Rehabilitation entwickeln. Ab Januar 2020 wird das Projekt für die Dauer von vier Jahren durch das Bundesprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben“ (rehapro) gefördert. Zur Umsetzung des Bundesprogramms „rehapro“ stehen bis 2026 insgesamt rund eine Milliarde Euro zur Verfügung!
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(mastodon-Account des IT-Experten Mike Kuketz)
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