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14.03.2019 - von Lena Becher
Obwohl weniger als drei Prozent der Beschäftigten in der Leiharbeit tätig sind, entfielen im Jahr 2018 rund 32 Prozent der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen auf die Leiharbeitsbranche. Die regionalen Unterschiede sind dabei erheblich. In manchen Gegenden ist jedes zweite Stellenangebot ein Leiharbeitsverhältnis.
Im Jahresdurchschnitt 2018 waren bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) jeden Monat knapp 772.000 freie Stellen gemeldet. Rund 248.000 von ihnen – 32 Prozent – entfielen dabei auf die Arbeitnehmerüberlassung. Damit war fast jeder dritte über die BA zu besetzende Arbeitsplatz ein Leiharbeitsverhältnis. Im Vergleich mit dem Vorjahr waren laut BA-Statistik zwar monatlich rund 15.000 mehr offene Stellen in der Leiharbeit gemeldet, ihr Anteil an allen gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen ist dennoch aufgrund der insgesamt hohen Arbeitskräftenachfrage leicht gesunken. Im Jahr 2018 entfielen 33,1 Prozent der bei der BA gemeldeten Stellen auf die Leiharbeitsbranche.
Die Statistik der Bundesagentur erfasst monatlich die ihr gemeldeten offenen Stellen. Da nicht jedes Stellenangebot bei der BA eingeht, bezieht sich die Statistik nur auf einen Teil des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots. Den Pool an Arbeitsstellen, auf den die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter zugreifen, bildet die Statistik hingegen vollständig ab.
Die Bedeutung der Leiharbeit für die Arbeitskräftenachfrage unterscheidet sich je nach Region. In einzelnen Regionen liegt ihr Anteil an allen gemeldeten Stellen (inklusive geringfügiger und sonstiger Arbeitsstellen) deutlich unter 20 Prozent, darunter in den Einzugsgebieten der Agenturen für Arbeit Pirna, Eberswalde und Flensburg. In anderen Regionen wie Herford, Montabaur und Stuttgart hingegen machen die Stellenangebote in der Leiharbeit rund die Hälfte des gesamten Angebots an Arbeitsstellen aus.
Weniger Arbeitnehmer, mehr offene Stellen
Der hohe Anteil offener Stellen in der Leiharbeitsbranche erstaunlich. So waren im Juni 2018 mit 940.000 Beschäftigen nur 2,9 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Leiharbeitsbranche angestellt, knapp 20.000 Personen weniger als im Vorjahresmonat. Allerdings ist Leiharbeit gekennzeichnet von relativ kurzen Beschäftigungsverhältnissen und einem entsprechend konstant hohen Bedarf an „neuen“ Mitarbeitern (O-Ton berichtete). In den letzten zwei Jahren haben zudem viele Flüchtlinge eine Arbeitsstelle in der Arbeitnehmerüberlassung gefunden (O-Ton berichtete).
Zum Weiterlesen:
Bundesagentur für Arbeit, Gemeldete Arbeitsstellen – Deutschland und Westdeutschland (Zeitreihe Monats-/ Jahreszahlen ab 1950), Februar 2019.
Bundesagentur für Arbeit, Gemeldete Arbeitsstellen nach Wirtschaftszweigen – Deutschland, West/Ost und Länder (Monatszahlen), Januar 2018 – Dezember 2018.
Bundesagentur für Arbeit, Leiharbeitnehmer und Verleihbetriebe – Deutschland und Länder (Monatszahlen, Jahreszahlen und Zeitreihen), Juni 2018.
O-Ton Arbeitsmarkt, Fast die Hälfte aller Leiharbeitsverhältnisse endet in den ersten 3 Monaten, 26.02.2018.
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