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Am 23. Oktober 2018 ist das Krankhauspersonal alle

Foto: H.S.

23.10.2018

Zwischen dem 23. Oktober und dem 31. Dezember bricht die Versorgung in den Krankenhäusern nur deshalb NICHT zusammen, weil die dort Beschäftigten Pflegekräfte Überstunden machen. Der Aktionstag von v.erdi " Soll ist Voll" soll die Verärgerung der Beschäftigten über die Weigerung der Regierungsparteien zeigen, die Pflege in den Krankenhäusern tatsächlich zu verbessern. ver.di fordert deshalb alle Beschäftigten in den Krankenhäusern auf, am 23. Oktober NICHT außerhalb des regulären Dienstplans einzuspringen. Hintergrund: Die Festlegung der Personaluntergrenzen in den Bereichen Intensivmedizin, Geriatrie, Unfallchirugie und Kardiologie kann von den Arbeitgebern gut umgangen werden. "Das Pflegepersonalstärkungsgesetz und die Untergrenzenverordnung sind ein klarer Angriff auf die Pflegenden und die Patienten in den Krankenhäusern. Und das unter dem Deckmantel, für diese Bereiche Verbesserungen herstellen zu wollen", so der Vorsitzende der DKP, Patrik Köbele, zur Politik von Gesundheitsminister Jens Spahn.

Pflegende werden mit bundesweiten Aktionen erneut auf die Mißstände hinweisen, denen PatientInnen und ArbeitnehmerInnen in bundesdeutschen Krankenhäusern ausgesetzt sind. In der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober lassen sie es krachen. Besucht eure Nachtschichtler auf den Stationen und stoßt mit ihnen auf das Jahresende an. Oder macht mit einer Mitternachtsdemo darauf aufmerksam, dass die Krankenhäuser Entlastung und mehr Personal brauchen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagt zwar immer wieder, er habe verstanden, dass sich in der Pflege etwas ändern muss. Doch die von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzentwürfe reichen bei Weitemnicht, um für Kranke eine sichere Versorgung zu gewährleisten und die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen. Verbindliche Personalvorgaben für alle Bereiche, die sich am tatsächlichen Pflegebedarf orientieren, müssen ins Gesetz – jetzt!

Nicht genug Fachkräfte? Dann rollt den roten Teppich aus, Arbeitgeber! Die Arbeitgeber tragen die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass ihre Beschäftigten durch die Arbeit nicht krank werden. Das geht nur mit mehr Personal oder weniger Arbeit. Wenn Kliniken Schwierigkeiten haben, genügend Fachkräfte zu finden, sollten sie nicht jammern, sondern handeln: Arbeits- und Ausbildungsbedingungen verbessern, verlässliche Arbeitszeiten und Flexibilität für Beschäftigte mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Die Arbeitgeber haben lange genug auf Kosten des Personals und der Patientenversorgung gespart. Schluss damit!

Quelle: diverse + v.erdi