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EKD-Wirtschaftskonzept: Vorbild für Wohlfahrts- und Sozialverbände

01.07.2009

Zwar ist es lobenswert, was der Sozialverband VdK-Deutschland zur Bundestagswahl forder t: Bekämpfte Armut, höhere Renten, bezahlbare Gesundheit, menschenwürdige Pflege, nachteilsfreie Behinderung – ein Gesellschafts- und Wirtschaftskonzept ist das aber noch nicht. Sozial oder gar ökonomiepolitische Forderungskataloge der übrigen Sozialverbände und der Wohlfahrtsverbände sind überhaupt noch nicht sichtbar. Dafür hat die EKD – Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland ein Wirtschaftskonzept vorgelegt.
Empfehlung an die Verbände: Abschreiben!
Bei einer qualifizierten Minderheit unter den Verbänden des Sozialen und der Wohlfahrt ist es unbestritten, dass die Sozialpolitik der Zukunft vor allem auch Wirtschaftspolitik sein muss, dass sozialpolitische Forderungen nur noch zusammen mit wirtschaftspolitischen Forderungen Eindruck machen. Dazu bedarf es aber erst einmal eines wirtschaftspolitischen Konzepts und ein solches ist
bei den Sozial-und Wohlfahrtsverbänden weit und breit nicht zu sehen. Ausnahme: VdK/NRW. Der Sozialverband VdK Landesverband NRW hat schon vor einem Jahr die einseitige Exportorientierung der deutschen Wirtschaftspolitik kritisiert und eine verbändepolitische Gegenstrategie ins Gespräch gebracht. Bis die einzelnen Sozial- und Wohlfahrtsverbände „nachgearbeitet“ haben, empfiehlt es sich, das Wirtschaftskonzept der EKD zu übernehmen.

* Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (Hrsg.): Wie ein Riss in einer hohen Mauer – Wort des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland zur globalen Finanzmarkt und Wirtschaftskrise, Hannover o.J.

Quelle: Studiengruppe für Sozialforschung e.V.