Nevada. Foto:H.S.
19.07.2017 - von Hanne Schweitzer
Unter der Rubrik "Sprache" steht in einer Kölner Monatszeitschrift folgender Anzeigentext: "English Conservation Group Feel invited to join us! You wish to keep your spoken English alive, or improve it, like to meet nice people and have fun together, you are preferably 40+ ... We regulary meet on Tuesdays. No membership fee."
Unter 40Jährige sollen sich nicht eingeladen fühlen. 40 Plusser werden bevorzugt. Warum das? Wieso sind 30- oder 20Jährige weniger erwünscht? Weshalb gilt die Einladung so herzlich wenig für die unter 40Jährigen?
Der Wunsch, die englischen Sprachkenntnisse aufzufrischen oder zu verbessern ist nicht an ein bestimmtes Lebensalter gebunden. Auch 23- oder 34Jährige können also etwas für ihr Englisch tun wollen. (Wer englisch kann , kommt immer an, hieße es früher. Das hat sich auch ziemlich geändert. Englisch heutzutage? Pöh!)
Alter wird immer mehr zu einer sozialen Eigenschaft, die 1. für Ausgrenzung sorgt und 2. zur Etablierung von Lebensaltersgenossenschaften. Also entweder: Du hast das falsche Alter, du darfst bei uns nicht mitmachen, denn du bist noch nicht alt genug, oder: Wir grenzen uns von anderen Alterskohorten ab, wir wollen unter uns sein.
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