Diskriminierung melden
Suchen:

Alt und Jung sitzen gemeinsam auf dem Pulverfass

Erpel, 2015 Foto: H.S.

07.02.2017 - von Hartmut Jeromin

In den heutigen internationalen Krisen sucht die Politik nach anderen Lösungen für die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Gemeint ist „Zurückhaltung“ in militärischen Lösungen. Stattdessen also arbeiten Diplomaten an breiter Front (gut, da wird zunächst nicht geschossen!), sie verwenden erhebliche Finanzen, das wirkt schon Mal recht gut, ähnlich wie Krieg, dann werden Sanktionen verordnet. Aber auch verbündete Staaten und internationale Organisationen müssen ran: Und siehe da, es geht doch. Der Gegner wird beeindruckt. Besonders aktiv aber sind in jedem Fall die Geheimdienste! Und die Drohkulisse wird aufgebaut. Das Militär wird finanziell gefördert, besondere, spezielle mobile Kampfverbände werden in Reserve gehalten und die Marine aufgerüstet, denn damit kann man so ziemlich überall hin, rund um den Erdball, ein Gegenschlag trifft dann das Eisen im Meer aber noch nicht den Entsender … und man spielt gedanklich mit einer Europaarmee, die kann - schon immer geplant, entwickelt, ausgebildet werden, neben der NATO.

Aber sind das Lösungen? Für welche Krisen etwa?
Es gibt auf der Erde vier Supermächte, entweder mit vielen Menschen (China, Indien) oder mit entwickelten Produktionstechnologien (USA, Deutschland) oder mit Rohstoffen (Russland). Und genau zwischen diesen Mächten entstanden die Interessengegensätze!

Menschen an sich sind in keiner dieser Mächte ein begrenzender Faktor, China und Indien haben davon mehr als genug, die anderen Mächte genügend. Nur die „Qualität“ dieser Menschen könnte Grenzen setzen bei ihrer Verwendung im Produktionsprozess. Die eigentlichen Grenzen werden von anderen Faktoren der Produktion gesetzt! Von den Rohstoffen. Denn um zu produzieren braucht es Rohstoffe und gar für eine erweiterte Produktion (Wachstum) noch mehr davon. Hier haben wir einen 1. Hauptwiderspruch, weil Rohstoffe auf der Welt höchst verschieden verteilt zu finden sind.

Suchen wir nach dem 2. Widerspruch
In den USA produzieren 300 Mio. Menschen ein BIP von 16.800 Mrd. $, in China 1,3 Mrd. ein BIP von 9.181 Mrd. $, in Deutschland 80 Mio. Menschen ein BIP von 2.737 Mrd. $, in Russland 140 Mio. ein BIP von 2.118 Mrd. $, und in Indien 1,3 Mrd. ein BIP von 1.871 Mrd. $.
Der Widerspruch zeigt sich also in der höchst unterschiedlichen Produktivität der lebendigen Arbeit! Natürlich produzieren nicht alle. Aber alle konsumieren, sind Käufer und dazu brauchen sie in der Regel Geld. Hier also kommt der Faktor Mensch doch wieder ins Spiel, als Quantum und als Qualität. Und die Supermächte konkurrieren um die „Märkte“, d.h. um die Konsumenten, unserem 3. Widerspruch. Der größte Markt wäre Indien und China, wenn sie denn Kaufkraft hätten. Tatsächlich aber exportiert China für 2.210 Mrd. $, die USA für 1.578 Mrd. $, Deutschland für 1.094 Mrd. $, Russland für 526 Mrd. $ und Indien für 337 Mrd. $.

Ob sich nun aber die Widersprüche auf den Märkten (s. Freihandelsabkommen) oder um die Rohstoffe oder um die Produktivität durch Diplomatie lösen lassen, ist fraglich. Denn in aller bisherigen Weltgeschichte wurden solche Widersprüche, auch solche von viel kleineren Dimensionen, immer nur durch Kriege versucht zu lösen! Und deshalb ist die Welt auch heute ein Pulverfass.

Politiker müssten wollen
Es scheint also nicht die Frage entscheidend zu sein, ob die wichtigsten Politiker diese andauernden Krisen in der Welt nicht lösen wollen, sondern die Frage, ob sie es überhaupt können! Je nach Antwort ergibt sich eine andere Sicht auf die Fragen nach Krieg und Frieden in unserer Zeit. Ansätze zum „Interessenausgleich“ gab es genügend, aber die Politiker müssten nun wiederum auch wollen … denn sonst wird wieder geschossen - und davor sei das Gedenken an das Kriegsende vor 70 Jahren- meinte Hartmut Jeromin im Mai 2015.

Link: An preussischen Kaminen träumt Merkel in Meserberg