Foto: H.S.
21.11.2016
Alles hat ein Ende – nur die Wurst hat zwei. Ja, das passiert gerade mit den Alibi-Professor(inn)en des Neoliberalismus und des Merkel-Regimes. Lange Jahrzehnte haben die so genannten „Wirtschaftsweisen“ ihre marktradikalen Gedanken und Forderungen zur Gesamtwirtschaftslage auf Papier fabriziert und dann mit den jeweiligen Kanzler(inn)en beim Fototermin präsentiert.
Eine Fehlprognose hat dabei die andere gejagt (zuletzt: Mindestlohn !) und keine Sozialgemeinheit war zu dreist, um sie vorzuschlagen (zuletzt: Rente mit 71!).
Irgendwie ist es jetzt aber doch zu viel geworden: Im Netz und sogar in der Wahrheitspresse hagelt es Gammeltomaten und Fauleier auf die „Experten“-Truppe.
Aber da gibt es ja noch einen weiteren „Sachverständigenrat“ – sozusagen am politischen Katzentisch. Das sind die Damen und Herren von der Abteilung „Gesundheitswesen“.
Bei den Modell- und Makroökonomen von der „Gesamtwirtschaft“
gilt das Gesundheitsgremium eher als Regionalliga. Nicht ganz zu Unrecht. Denen ihre Sachen sind wenig mehr als Branchenstatistik und Zettelkastenprosa.
Aber auch hier ist es jetzt zuviel geworden. Ein paar professorale Randalierer aus der neoliberalen Fankurve haben unter dem Label einer „Nationalen Akademie der Wissenschaften“ in der Weltstadt Halle ein ziemlich wüstes Thesenpapier
zusammen geschrieben. Darin fordern sie, einfach mal so, 1.600 Krankenhäuser von den 1.900 Krankenhäusern in Deutschland dicht zu machen. Damit sprechen sie dem oder der einen oder anderen aus dem Kreis der „Gesundheitsweisen“ sicherlich aus dem Herzen. Der Vorschlag selbs? Eine nette Geste an unsere älteren Mitbürger und an die Familien im ländlichen Rau.
Daher wird jetzt im Netz (endlich) erörtert, ob man solchen „Professoren“ nicht ein Berufsverbot ( § 70 StGB) verpassen muss.
Jedenfalls hat es im VdK schon vor ein paar Jahren eine Analyse zur Rolle von „Professoren“ als Stichwortgebern für den jahrzehntelangen „Sozialabbau“ gegeben.
]Lesen Sie mehr in: Link
Albrecht Goeschel
„Gesundheits-Armut“ und „Pflege-Armut“: Die Reformideologien der letzten Jahrzehnte und ihre Folgen
Diskussionspapier für den Sozialverband VdK
Oktober 2011
Weitere Artikel, nach dem Datum ihres Erscheinens geordnet, zum Thema
Analysen:
03.11.2016: Wirtschaftswachstum durch Entsolidarisierung?
28.10.2016: Sozialabbau durch Mobilitätseinschränkung: Infrastrukturpolitische Herausforderung für die Sozialverbände - Diskussionspapier für den VdK
15.10.2016: Europaweite Bewegung für ein Sozialeuropa ? Mit gemeinwirtschaftlicher Investitionspolitik aus der Krise?
Alle Artikel zum Thema
Analysen