08.09.2016
Was die offizielle Arbeitslosenzahl verschweigt: 3,55 Millionen Menschen ohne Arbeit
Im August 2016 meldete die Bundesagentur für Arbeit rund 2,7 Millionen Arbeitslose. Das gesamte Ausmaß der Menschen ohne Arbeit bildet die offizielle Zahl jedoch nicht ab. Denn 865.000 De-facto-Arbeitslose sind nicht in der Arbeitslosen-, sondern in der separaten Unterbeschäftigungsstatistik enthalten.6,95 Millionen Menschen leben von Arbeitslosengeld oder Hartz-IV-Leistungen
Im Juni 2016 gab es 2,61 Millionen Arbeitslose. Doch mit 6,95 Millionen lebten mehr als zweieinhalbmal so viele Menschen in Deutschland von Arbeitslosengeld oder Hartz-IV-Leistungen, darunter rund 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche. Denn nur ein Teil derer, die staatliche Unterstützung benötigen, gilt auch als arbeitslos im Sinne der Statistik.
Gute Ein-Euro-Jobs, schlechte Ein-Euro-Jobs?
Ein-Euro-Jobs sind das meistdiskutierte Instrument der Arbeitsmarktpolitik. Geschaffen, um am Arbeitsmarkt chancenlose Menschen an Arbeit heranzuführen, werden sie häufig als wirkungslose Billigjobs kritisiert. Die Politik hat ihre Förderung inzwischen deutlich zusammengestrichen. Trotzdem sollen jetzt Flüchtlinge mit Ein-Euro-Jobs den deutschen Arbeitsmarkt kennenlernen – für Experten ein Widerspruch in sich. In Österreich überlegt man, sie ebenfalls einzuführen.
Mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, aber vor allem in Teilzeit
2015 erreichte die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit über 31 Millionen Menschen einen neuen Höchststand. Den stärksten Zuwachs gab es aber bei den Teilzeitbeschäftigten. Besonders Frauen aus der Stillen Reserve und Zuwanderer fanden Arbeit, Arbeitslose hingegen kaum.
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