11.06.2015 - von C.. H.
Hallo ich bin ein Mitarbeiter der Gesellschaft für diakonische Einrichtungen in Hessen und Nassau mbH und arbeite als ausgebildeter Alltagsbegleiter für Demenzkranke Menschen in einem im Altenheim in Hessen. Das heißt, ich habe seit fast 5 Jahren das Leben und auch das Sterben der Menschen mit großen Engagement und Empathie begleitet. Ich hatte, weil es ständig Personal-Knappheit gab, zeitweise bis zu 25 (!!!) Personen zu betreuen.
Mein Hauptaugenmerk lag jedoch auf der Abteilung Schleuse, wo ich die meiste Zeit gearbeitet habe, ich habe für die Menschen dort ein Bindeglied zwischen drinnen und draußen und einen Freund in der Not dargestellt. Das lässt sich gut nachprüfen.
Vor dem 1.4.15 war alles noch in bester Ordnung. Dann wurden vier weitere Damen eingestellt, weil sich das System der Betreuung geändert hatte. Plötzlich wurde ich in eine vollkommen neue Situation gesteckt und meinen "alten Freunden" entzogen. Das löste einen Sturm der Entrüstung bei den Betroffenen und viele Tränen aus. Verschiedene Angehörige gingen zu unserem jungen Chef und beschwerten sich, aber ohne Erfolg.
Gestern und vorgestern sind mir wieder Besucher im Haus begegnet, die sich gewundert haben, das sie mich schon lange nicht mehr bei ihren Angehörigen gesehen haben. Darauf musste ich Ihnen leider mitteilen, dass ich in eine andere, mir vollkommen fremde Abteilung versetzt wurde, und mein Dienst, der oft 10 Stunden in Anspruch nahm, plötzlich auf 4 Stunden gekürzt wurde.
Alles ohne Begründung und ohne mit mir als Mitarbeiter je ein persönliches Gespräch geführt zu haben! Die Betroffenen Menschen (Ehefrauen,) überlegen im Moment wie sie vorgehen sollen, aber sie haben Angst, das das Haus sie dann bestraft. Ich weiss mir auch keinen Rat mehr als hier mal zu fragen, was man in so einem Fall machen kann, wenn den demenzkranken Menschen ihre jahrelange Bezugsperson einfach entzogen wird.
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