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Berlin: 2. Gender Studies Tagung

Hamburg, 2012 Foto: H.S.

25.09.2014 - von H.S.

Man nehme zwei englische Worte, kombiniere sie mit einem deutschen und stelle sie ohne Bindestrich nebeneinander. Und schon hat man den Titel der Tagungsreihe: "Gender Studies Tagung". Warum dieses Kuddelmuddel? Warum dieser Kauderwelch aus zwei Sprachen? Warum nicht gleich "Second Gender Studies CONFERENCE"? Wer als "Experte", sprich als ReferentIn oder als Podiumsgast dort auftritt, hätte damit sicher kein Verständnisproblem.

Gender-Ungleichheiten und ihre Folgen. Wie arbeiten und wirtschaften wir weiter? so wird das Tagungsthema in der Einladung näher erläutert.

Als TagungsakteurInnen werden aufgelistet:

  • - die Familienministerin,
  • - einer ihrer Staatssekretäre,
  • - eine Nichtregierungsorganisation (der Juristinnenbund)
  • - ein EU-Abgeordneter (Bündnis 90/Die Grünen)
  • - ein Vorstandsmitglied der Friedrich Ebert-Stiftung
  • - die Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe
  • - zwei MitarbeiterInnen vom HWWI
  • - fünf MitarbeiterInnen vom DIF
  • -und acht VertreterInnen aus den Universitäten


  • Was ist DIF?
    Hinter dem Kürzel DIF steht ein eingetragener Verein, der gemeinnützig ist, und sich ein Kuratorium, einen Wissenschaftlichen Beirat und einen Survey Rat leistet. Survey Rat!! Schon wieder so ein deutsch-englisches Kuddelmuddel! Warum heißt es nicht Survey Group oder Kontrollrat? Das DIF, was ausgeschrieben bedeutet: "Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung", wird mit Steuergeldern finanziert und nennt als Geschäftsfelder seiner gemeinnützigen Tätigkeit die Forschung, die Beratung und das Infrastrukturleasing.

    Was ist HWWI?
    HWWI, wieder so ein Kürzungsmonster. Es bedeutet übersetzt: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut, und wird von diesem Institut für die Weltwirtschaft auch genauso geschrieben. Der Bindestrich wird durch Großbuchstaben ersetzt. Warum?
    Sitz der gemeinnützigen GmbH, die sich als wirtschaftswissenschaftlichen Think Tank bezeichnet, der angeblich wertfreie Wissenschaft betreibt, ist Hamburg. "Das HWWI ist privat finanziert" und es ist angetreten, um mit seiner "Arbeit einen Beitrag für eine freiheitliche, fortschrittliche und offene Gesellschaft" zu leisten.

    Woher kommen die ProfessorInnen
    Sie lehren an der Uni Bremen, an der Uni Flensburg, an der TU Dortmund und an der Uni von Minnesota. Niemand ist eingeladen von jenseits des Weißwurstäquators und keiner aus dem Osten gibt "Impulse für die Debatte über Wege in eine geschlechtergerechte, zukunftsfähige und prosperierende Wirtschaft und Gesellschaft".

    Um welche Themen geht es?
    Ziel der Tagung soll es ein, dass die Ministerin, der Staatsekretär, zwei Präsidenten, ein Vorstandmitglied, eine Vorstandsvorsitzende, eine Direktorin, drei Profesorinnen und drei Professoren, davon fünf Frauen mit Doktortitel und drei Frauen ohne - darunter die Ministerin, die EU-Referentin und die Vorstandsvorsitzende, sowie ein Mann mit Doktortitel und zwei Männer ohne - darunter der Staatssekretär und der EU-Abgeordnete - alle, die sich in Berlin versammeln werden,sollen Impulse für die Debatte über die Wege in eine geschlechtergerechte, zukunftsfähige und prosperierende Wirtschaft und Gesellschaft geben.
    DA DARF MAN echt GESPANNT SEIN!!

    Und falls Sie hingehen: Fragen Sie, warum zu diesem Thema niemand von einer Gewerkschaft, niemand von den Kirchen, niemand von den Familienverbänden oder den MigrantInneninitiativen sitzt!

    Tagungsort: Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin, Haus 1 (Hiroshimastraße 17)
    Zeit: 25. September 2014, 9.30 - 18.30 Uhr
    Bitte melden Sie sich online an beim DIW unter: Gendertagung2014@diw.de.

    Quelle: Friedrich Ebert-Stiftung